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Erschienen:08.04.2005 / SZ / VK_LOK / BLOK15_1
Ressort:Lokales
Textname:vk.b1-0804.maltiz.lon.ART
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Verfasser:von sz-mitarbeiterin

nina loncar< / I>

naturerlebnisverein maltiz

Ein Zuhause im Warndtwald

Seit Februar 2004 hat der Naturerlebnisverein Maltiz ein leer stehendes, ehemaliges Waldarbeiter-Haus im Warndtwald bei Ludweiler gepachtet. Langsam, aber sicher nehmen die Arbeiten im Haus und am umliegenden Gelände Form an. Im Juni soll das Haus dann offiziell eröffnet werden.

von sz-mitarbeiterin

nina loncar

Ludweiler. „Vor vielen vielen Jahren. Da stand in einem großen, tiefen dunklen Wald ein einsames, verfallenes Haus. Darin hatten früher die Holzfäller gelebt. Da aber in der neuen Zeit niemand mehr mit Axt und Säge Holz fällen wollte, sind die Waldarbeiter ausgestorben, und das Haus stand verlassen und einsam im Walde. Und nach einer Weile wuchs das Moos auf dem Dach. Doch eines Tages kamen drei Kräuterweiblein mit ihren Trollen daher.“

Die Geschichte, wie drei Damen des Naturerlebnisvereins Maltiz das seit den 70er Jahren leer stehende Waldarbeiter-Haus im Warndtwald bei Ludweiler „wiederentdeckten“, liest sich wie ein Märchen. „Zumindest haben wir es so aufgeschrieben“, sagt Astrid Bach-Staap, erste Vorsitzende bei Maltiz, lachend. „Natürlich wussten wir schon lange, dass es dieses Haus gibt. Doch als es der Saarforst-Betrieb, in dessen Besitz es ist, im vergangenen Jahr abreißen lassen wollte, da dachten wir: Mensch, das wäre doch was für uns.“

Seit Februar 2004 läuft nun der zunächst auf zehn Jahre datierte Pachtvertrag zwischen dem Saarforst-Regionalbetrieb Süd und dem Naturerlebnisverein Maltiz. „Dieses Haus soll so etwas wie ein kleines Waldzentrum mit Büro, Schlafräumen, Küche und sanitären Anlagen werden“, erzählt Arnulf Staap. Derzeit liegt es noch ein wenig verlassen in der Nähe des Warndtweihers.

Die großen, grünen Zelte der „Maltizianer“ stehen neben dem kleinen Gebäude, das auf zwei Etagen rund 110 Quadratmeter Fläche, dazu einen Gewölbekeller und eine Terrasse, bietet. Bei unserem Besuch wirkt es noch wie ein verwunschenes Schloss: Unten, im Treppenhaus, riecht es ein wenig moderig – wie in einem Haus, das lange nicht bewohnt war eben. In der Küche, wo es, wie in den anderen Räumen noch keine Wandfliesen, noch keine Tapeten und noch kein richtiges Mobiliar gibt, duftet es nach Kaffee: Eine Kaffeemaschine blubbert vor sich hin. „Die neuen Fenster sind vergangenen Monat eingebaut worden: helles Holz, sehr freundlich“, sagt Arnulf Staap. Er freut sich , dass es „langsam voran gehen kann.“

Für die Abwässer soll auf der Wiese unterhalb des Hauses eine ökologische Pflanzenbeet-Kläranlage errichtet werden. Die entsprechende Stellungnahme des Landesamtes für Umweltschutz ist bei der Stadt Völklingen eingegangen, so dass bald mit einer Baugenehmigung zu rechnen sei, berichtet Arnulf Staap. Dann soll aus dem Haus ruck-zuck ein waldpädagogisches Zentrum werden.

„Unser Architekt Horst Reinhard hatte viele gute Ideen eingebracht. So werden in der ehemaligen Garage die neuen sanitären Anlagen mit getrennten Toiletten, Duschkabinen und Außenwaschgelegenheiten entstehen“, erklärt Staap. Im Untergeschoss sollen dann das Büro und ein Tagungsraum eingerichtet werden.

Die alte Holztreppe hinauf zum Obergeschoss knarrt, als wir sie betreten. Urig wirkt es hier, und man kann sich vorstellen, wie gemütlich es ist, wenn einmal alles fertig ist. „Die großen Räume werden Schlafräume für Übernachtungsgäste. Wollen wir hier ganze Schulklassen unterbringen, reicht das natürlich nicht. Dafür werden wir rund um das Haus, wo jetzt unsere Zelte stehen, noch Holzhütten bauen“, schildert Staap. Die Außenanlage soll mit Schottersplitt befestigt werden. Und wo die Fichtengruppe steht, kommt ein kleines Atrium – „wie eine Freilicht-Theaterbühne“ – hin. Gute Ideen, die zum einen Teil über Landesmittel aus dem Dorferneuerungskonzept, zum anderen Teil aus Vereinsrücklagen und Kooperationen, etwa der Stadt Völklingen mit Saarforst, finanziert werden sollen. Astrid Bach-Staap: „Eröffnen wollen wir das Haus auf jeden Fall im Juni zum Warndt-Weekend – mit einem tollen Programm.“

Auf einen Blick

Am Wochenende um Hexennacht lädt Maltiz auf dem Außengelände des Waldhauses zu zwei Veranstaltungen für die ganze Familie. Wilde Geschichten und Krötensuppe aus dem Hexenkessel gibt es an Hexennacht, Samstag, 30. April, 18 bis 22 Uhr. Bei einem Waldspaziergang in der Nacht begegnen die Teilnehmer im Warndtwald in der Nähe eines Schwedenfeuers dem wilden Jäger Maltiz. Am Sonntag, 1. Mai lockt dann von elf bis 17 Uhr ein Familientag mit Fahrten in der Eselkutsche, Walderlebnisparcours und Streichelzoo. Der Beitrag beträgt pro Veranstaltung vier Euro für Kinder, sechs Euro für Erwachsene oder 15 Euro für Familien. Anmelden kann man sich unter Telefon (06898) 439565. lon


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a20287181

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