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Internationales Junior-Wald-Workcamp
"Leben im Wald - Köhlerleben" Steinbach 2002

Presseberichte
 

  

Bericht der Saarbrücker Zeitung vom 8.8.02
"Zwei Wochen Natur pur im Wald"
  Bericht der Saarbrücker Zeitung vom 27.07.02
"Duschen im Wald? Kein Problem"
 
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Internationales Junior-Wald-Workcamp
 
Duschen im Wald? Kein Problem

Steinbach (cim). Im Wald zwischen Fürth und Steinbach hat derzeit ein Jugendcamp von der Gruppe Maltiz seine Zelte aufgeschlagen. Vier Betreuer kümmern sich um zwölf saarländische und zwölf internationale Jugendliche. "Wir haben Jungen und Mädchen aus Frankreich und Italien, aber auch aus Estland und sogar aus Thailand mit dabei", erklärt Arnulff Staap, der Leiter der Gruppe. Er ist mit einigen Jugendlichen gerade dabei, einen Kohlenmeiler zu errichten. "Wir werden einen Meiler anzünden und daraus Holzkohle zum Grillen gewinnen. Den zweiten Meiler lassen wir als Anschauung für die Besucher des Natursinnespfad stehen." Die Organisation Maltiz versucht, die Jugendlichen durch Grenzerfahrungen in der Natur ein Stückchen für das Leben zu prägen.

"Wir leben hier abgeschieden von der Zivilisation. Bewusst gibt es keinen Strom und keine Batterien. Durch die Abgeschiedenheit schaffen wir es, eine neue Form der Kommunikation zu entwickeln. Außerdem gibt es hier keine Aggressionen untereinander", erläutert Staap seinen Ansatz. Das einzige Handy hat er in Verwahrung, und auch ein Auto für den Notfall hat er am Camp geparkt.

"Mit so einem Waldprojekt habe ich sogar schon geholfen, schwer erziehbare Jugendliche zu therapieren. Ich selbst bin Förster, also eher für das Handwerk zuständig. Meine Frau Astrid ist Pädagogin. So ergänzen wir uns prima", erzählt Arnulff Staap weiter. Zusammen mit seiner Frau versucht er, den Jugendlichen zu erklären, wie die Holzstücke für den Meiler auszusehen haben. Eine Führung durch das Camp macht deutlich, wie die Jugendlichen hier ihre Ferien verbringen. Geschlafen wird in zwei Zelten auf Feldbetten. Einige Jugendliche haben auch ihre Schlafsäcke im Wald und schlafen unter freiem Himmel. "Das ist viel bequemer als in dem engen Zelt", erklärt ein Jugendlicher. In der Mitte des Platzes ist die Kochstelle. Hier wird auch immer heißes Wasser bereit gehalten. Das hat seinen Grund. Sebastian Burr, 16 Jahre alt, aus Ottweiler zeigt uns die Walddusche. "Mit der Gießkanne holt man sich warmes Wasser und geht zur Dusche. Damit die anderen sehen, dass besetzt ist, hängt man einfach das Geschirrhandtuch an den Ast", erklärt er. In der Dusche, einer hängenden Gießkanne, liegt ein Holzrost gegen dreckige Füße.

Verblüffend ist auch die Toilette, die die Jugendlichen selbst gebaut haben. "Hier sind zwei Balken, die kann man verschieben, um bequem zu sitzen", erklärt Sebastian. Statt abzuspülen liegt neben der Toilette ein kleiner Sandhaufen und eine Schaufel. Anschließend erklärt er die Funktionsweise des Kühlschranks. "Wir haben ein Loch gegraben und Wasser eingefüllt. Die Lebensmittel lagern in einem Metallbehälter. Das Ganze wird mit einem Pflanzgitter abgedeckt." Jan Bruns, der wie Sebastian zum ersten Mal bei dem Camp dabei ist, gefällt das Waldleben gut. "Es ist schön hier. Ich vermisse nichts." Einen Kostenbeitrag müssen die Jugendlichen selbst zahlen, aber: "Die Finanzierung wird vom Landesjugendamt im Kreis Neunkirchen, vom Landkreis und der Stadt getragen. Nur so können solche Projekte, die meiner Ansicht nach sehr wichtig sind, durchgeführt werden", erläutert Claudia Gemballa, Jugendpflegerin der Stadt Ottweiler, die gerade zu Besuch kam.

Saarbrücker Zeitung vom 27.07.2002

weitere Infos MALTIZ e.V.
Telefon + 49 - 68 98 - 43 95 65
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