Naturerlebnis- und Bildungsfreizeit
"Leben im Wald - Mit Jeans in die Steinzeit"
Leitersweiler 2003:
Tagebuch
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Vorbemerkung
Nachdem
im Jahr 2002 in St. Wendel in Zusammenarbeit mit der Stadt, der
Jugendbeauftragten I. Kirsch und Maltiz eine „Nacht unter Sternen“ am Bosenberg
erfolgreich durchgeführt worden war, wurde seitens der TeilnehmerInen und der
Jugendbeauftragten der Wunsch geäußert, im St. Wendeler Land ein Bildungswaldlager
„Vom Leben im Wald“ durchzuführen.
Nach
Abklärung der Rahmenbedingungen konnte in Zusammenspiel mit dem
Saarforst-Landesbetrieb, Herrn RL Jürgen Menning, ein geeigneter Ort am
Bosenberg (St. Wendel, OT Leitersweiler) in der Nähe des Naturschutzgebietes
„Leitersweiler Buchen und Tiefenbachtal“ gefunden werden, der die Anforderungen
erfüllt.
Auch
der Ortsvorsteher von Leitersweiler unterstützte das Projekt bereitwillig, so
dass kurz vor Beginn der Sommerferien die Ausschreibung der Bildungsmaßnahme
erfolgen konnte. Trotz der kurzen Ausschreibungsfrist waren fast alle Plätze
innerhalb kurzer Zeit belegt.
Aus den Erfahrungen der vorangegangenen Waldcamps von MALTIZ e.V. war klar, dass die TeilnehmerInnen in einem Vortreffen über die näheren Umstände des Waldlagers informiert werden müssen. Dieses fand knapp 2 Wochen vor Beginn der Maßnahme mitten in den Sommerferien statt. Aufgrund der umfassenden Information der Eltern und Jugendlichen gab es diesmal keine „Ausfälle“ wegen mangelhafter Regenkleidung.
Das
Waldlager wurde wie geplant durchgeführt. Nach den Herbstferien fand am 28.
Oktober 2003 ein Nachtreffen der TeilnehmerInnen mit Eltern statt, bei dem
gemeinsam mit der Jugendbeauftragten I. Kirsch die Maßnahme anhand zahlreicher
Bilder reflektiert wurde.
In
diesem Nachtreffen wurde einhellig – sowohl von den Eltern als auch von den
Jugendlichen – die Fortführung der Aktion sowie die Durchführung eines
Wintercamps in den Weihnachtsferien oder in der Faschingszeit angeregt.
Dank
Maltiz e.V. bedankt sich bei
allen Personen und Einrichtungen, die dieses Projekt unterstützt haben und
durch ihren flexiblen und unbürokratischen Einsatz bei hinsichtlich der kurzen
Vorbereitungszeit überhaupt erst ermöglicht haben.
Hier sei an erster Stelle der
Revierleiter des SaarForstrevieres, Herr Jürgen Mennig, Leitersweiler, genannt.
Nach kurzer Vorbesprechung konnte rasch ein geeigneter Ort gefunden werden.
Ebenfalls sei dem
Ortsvorsteher des St. Wendeler Ortsteiles Leitersweiler gedankt, der uns durch
logistische Informationen und die Bereitstellung des Dorfgemeinschaftshauses
unterstützt hat.
Unserer besonderer Dank aber
gilt der Stadt St. Wendel, und hier vor allem der Jugendbeauftragten Isolde
Kirsch. Sie war uns in allen Fragen liebevolle AnsprechpartnerIn und stand auch
während des Waldlagers zur Beratung und Reflexion (sozial-)pädagogischer
Angelegenheiten zur Verfügung.
Unser Dank gilt weiterhin
allen, die dieses Projekt ideell und materiell gefördert und unterstützt haben,
so dem Landesjugendamt des Saarlandes und der Stadt St. Wendel sowie der GISA
St. Wendel.
Generelle Methoden der
Zielerreichung
Bildungsprogramm
/ Programm (Planung)
Einzelreflexionen der
TeilnehmerInnen
Kreisstadt
St. Wendel - Mit Jeans in die Steinzeit! (Nachbetrachtung)
Waldpädagogik ist eine Methode zur Naturvermittlung (Wiederherstellung der Beziehung zwischen Mensch und Natur) und Wiederherstellung der Beziehung zwischen Menschen untereinander.
Das beinhaltet einerseits eine schwerpunktbezogene Didaktik mit dem Thema „Wald“, d.h. der Teil der Umweltpädagogik mit Wald als Zentrum (Naturerlebnispädagogik, Naturpädagogik), anderseits eine ganzheitliche Bewusstseinsvermittlung. Sie ist vielseitig und lebendig, setzt Werte (wirbt für die Natur), ist Bildung und Erziehung und hat auch Freizeitaspekte. Sie dient der Persönlichkeitsbildung und –Festigung, hat soziologische und therapeutische Aspekte. Dabei gibt es eine Methodenvielfalt. Die Teilziele sehen wie folgt aus:
Tätigkeit |
|
Pädagogischer Effekt |
Teilziel |
Natürliche Zusammenhänge erfahren |
=> |
ökologisches Lernen |
Ökologische Kompetenz |
Forstliches, biologisches und ökologisches Wissen vermitteln |
=> |
kognitives Lernen |
Sachkompetenz |
Persönlichkeitsstrukturen (Wahrnehmung, Motorik, Gefühle etc.) fördern |
=> |
Selbsterfahrung |
Selbstkompetenz |
Fähigkeiten des Miteinanders vermitteln |
=> |
soziales Lernen |
Soziale Kompetenz |
Defizite ausgleichen |
=> |
Ausgleich von Defiziten |
Therapie |
Das Verhältnis Mensch-Natur soll ganzheitlich betrachtet werden, der moderierte Aufenthalt im Wald (= natürlicher Teil der Gesellschaft) soll Kenntnisse und praktische Fertigkeiten vermitteln und eine positive Waldgesinnung erzeugen.
Innerhalb der Gruppe entsteht ein wald- und umweltbewusstes Miteinander, geprägt von dem Leitbild des „Prinzip des sorgsamen Umgangs mit sich selbst und der Mitwelt (=der Natur)“
Lernort
Wald
Der Lernort „Wald“ ist ein besonderer und außergewöhnlicher Ort: er ist geprägt durch seine dynamische Vielfalt, die alltäglichen sozialen Gefüge bestehen fast nicht, neue zwischenmenschliche Beziehungen können aufgebaut werden. Dieser Freiraum soll genutzt werden als neue Chance, dabei darf dieser Freiraum nicht in neue Schranken gepresst werden.
Der Wald hat in der Bildungsarbeit viele Vorzüge: Wald ist gleichermaßen: Bildungsort (Das „grüne“ Klassenzimmer, Therapieraum, Spielplatz), Medium (Das „grüne“ Buch), Gegenstand und Thema, Spielraum und Mittler zw. Mensch und Natur
Generelle Methoden der Zielerreichung
Ein Standbein der Waldpädagogik ist das von Cornell beschriebene System des „Flow learning“:
Vier Stufen bauen aufeinander auf und „fließen“ allmählich ineinander über.
1. Stufe: Begeisterung wecken (Tierrätsel, Stockkreis, Bau eines Lagers)
2. Stufe: konzentriert wahrnehmen (Lieblingsplatz, „Blinde“ Aktionen, Lauschen, Duft suchen...)
3. Stufe: unmittelbare Erfahrungen machen (Kälte / Wärme , Regen, Beobachtungen
Nacht, auf dem Boden liegen, sinnl. Wahrnehmung)
4. Stufe: Andere an den Erfahrungen teilhaben lassen (Reflexion, Schlussbesprechung, Austausch nach jeder Einheit)
Dadurch erfolgt eine Sensibilisierung für Umwelt- und Natur, U m -welt wird zur M i t – welt.
Ein weiteres Standbein der Waldpädagogik ist die Methodik „Ganzheitlicher Ansatz“ nach Pestalozzi: „Bildung mit Herz, Hand und Kopf“. Es erzeugt ein ganzheitliches Verständnis und eine positive Betrachtungsweise, arbeitet mit sinnlicher Wahrnehmung mit allen Sinnen und ist gekennzeichnet durch handlungsorientierte Vorgehensweise.
Ökologische, soziale, kulturelle und ästhetische Aspekte werden gleichrangig betrachtet, d.h. Erleben und Begreifen.
EMOTIONALE KOMPONENTE |
|
KOGNITIVE KOMPONENTE |
Freude und Interesse an der Natur |
|
Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten |
|
|
|
|
AKTIONALE KOMPONENTE |
|
|
Ökologisches Handeln |
|
Es geht darum, „Den Wald sehen, nicht nur die Bäume“.
Waldpädagogik ist eine Auseinandersetzung des Teilnehmers mit der Umwelt. Psyschoanalytisch betrachtet werden Erlebnisse aus dem Leben der Teilnehmer verarbeitet, Realitäten verändert, neue Möglichkeiten in geschützter Atmosphäre ausprobiert. Sozialisationstheoretisch werden Erfahrungen gesammelt, Verhaltensmustern erlernt, der Umgang mit anderen Menschen geübt, Einblicke in Strukturen (soziale, ökologische etc.) genommen. Phänomenologisch ist waldpädagogische Beschäftigung auch Ausdruck von Lebensfreude.
Die Umweltspiele verfolgen die folgenden Ziele : Sensibilisierung der Sinne, Eindrücke, Erlebnisse sammeln, sinnliche Wahrnehmung der Umwelt, Sensibilisierung für die natürlichen Elemente und Strukturen, Natur als etwas Schönes, Wertvolles und Schützenswertes erleben, Natureinblicke gewinnen und eigene Handlungsmöglichkeiten erkennen
Abenteuerspiele stammen aus der Erlebnispädagogik (Initiativ- und Problemlösungsspiele, naturnahe Handlungsräume). Ihre Merkmale sind: Klare umrissene Aufgabenstellung, Herausforderung an die Gruppe als Ganzes, Herausforderung ist spielerisch anzugehen, Aufgabenstellung subjektiv anspruchsvoll. Die Herausforderung wird gelöst indem man miteinander arbeitet und nicht gegeneinander arbeitet, der Erfolg wird gemeinsam erreicht, es gibt keine Sieger / Rangplätze, die Kooperation hat zentralen Stellenwert.
Im Rahmen der subjektiv anspruchsvollen Aufgabenstellung ist der Lösungsweg zunächst nicht überschaubar, die Lösung aber ist objektiv umsetzbar. Die Bewältigung der Aufgabe führt zum Erfolgserlebnis. Die spielerische Herausforderung stellt auf die Phantasiewelt ab, das Problem ist nicht real, es herrscht ein „als ob“-Charakter, dennoch wird Einsatz und Engagement gefordert.
Teamarbeit („Toll Ein Anderer Macht’s“) ist geprägt von gegenseitigem Zuhören, Kompromissbereitschaft, Nutzen der Stärken einzelner und der Gruppe, Rücksichtnahme auf die Schwächen einzelner und der Gruppe und stete Abstimmung.
Physisch bedeutet das körperliche Aktivität, Schulung der motorischen Fähigkeiten (Geschicklichkeit, Schnelligkeit, Kraft, Gleichgewichtssinn). Die physische Aktivität scheint zunächst im Vordergrund zu stehen. Kognitiv wird die Erfahrung gemacht, dass bekannte und vertraute Handlungsmuster nicht helfen. Der Erfolg kommt durch überlegten Einsatz der Mittel. Somit haben Planungs- und Entscheidungsprozesse einen hohen Stellenwert. Emotional lässt man sich auf etwas neues ein, es gibt ein Risiko und Wagnis. Eigene Standpunkte werden geäußert, man lässt körperliche Nähe und Berührung zu, Hilfe und Verantwortung wird für andere übernommen oder man läßt sich selbst helfen.
Bildungsziele der Maßnahme
Die Teilnehmer sollen
· Informationen zum heimatlichen Wald erhalten (Pflanzen-, Tierarten, topografische, geologische, naturkundliche, geografische Informationen)
· Systemzusammenhänge erfahren (Witterung, Lebensraumbeziehungen, ökologische Zusammenhänge u.a.)
· Kompetenzen entwickeln Wollbearbeitung, Versorgung u.a.)
· Soziale Zusammenhänge erfahren, erlernen und erleben.
· Einen Umgang mit eigenen Defiziten oder Defiziten der anderen erlernen
· Nach Abschluss der Maßnahme dazu in der Lage sein, im Einklang mit der Natur selbst und eigenständig Freizeiten für sich im Wald zu organisieren
· In ihrem eigenen Umweltbewusstsein weiterentwickelt zu werden.
Diese Bildungsziele werden unter Beachtung der folgenden Prinzipien angestrebt:
· Die Gruppe und jeder einzelne agiert selbstbestimmt
· Die Bedürfnisbefriedigung erfolgt anstelle konsumorientierter (und i.A. umweltschädlicher) Bereitstellung von Material, Verpflegung, Unterkunft, Programm usw. durch eigene Betätigung (Essen selbst kochen, Nahrungsmittel und Zutaten soweit möglich selbst sammeln und zubereiten, Unterkunft usw. selbst einrichten, Tagesprogramm unter Anleitung selbst gestalten.
· Alle relevanten Entscheidungen werden in der gesamten Gruppe getroffen (Lagerrat)
· Der Umgang mit sich selbst, der Umwelt (Wald, Natur) und der Gruppe erfolgt sorgsam und pfleglich.
· Auf übliche Konsumartikel (Mixery, Cola, Zigaretten, Walkman, Süßigkeiten, Fertigprodukte etc.) wird verzichtet.
Die Bildungsziele werden stets konsequent angestrebt (Jede einzelne Handlung wird an den Leitbildern gemessen und gegf. korrigiert).
Die jeweiligen Programmkomponenten sind an den Bildungszielen der Maßnahme orientiert.
Bildungsprogramm
Programm (Planung)
Tag |
Montag 18.8.2003 |
Dienstag 19.8.2003 |
Mittwoch 208.2003 |
Donnerstag 21.8.2003 |
Freitag 22.8.2003 |
Samstag 23.8.2003 |
Vor-mittag |
Fußweg
zum Waldort Kennenlernen Lageraufbau |
Bau
der Toilette und Dusche, Kühlschrank, Kompostgrube |
Parallele
Workshops 1
- Wolle / Filzen 2
- Wolle / Spinnen und Weben 3
– Lager und Versorgung |
Wochenreflexion Vorbereitung
der Präsentation |
||
Nach-mittag |
Lageraufbau Einrichten
des Küchenzeltes |
Fertigstellen
der Lagereinrichtungen |
Parallele
Workshops 1
- Wolle / Filzen 2
- Wolle / Spinnen und Weben 3
– Lager und Versorgung |
Präsentation
des Lagers und der Produkte Heimweg |
||
Abend |
Fertigstellen
des Lagers |
Klettern
mit und ohne Seil |
Die
Wolfsjagd |
Orientierungsgang
durch die Tiefenbachtal-Schlucht |
Lagerparty Geheimnisvolle
Waldnächte |
|
|
Organisation des
Programmes |
Ziele |
Die Teilnehmer sollen eine klare Vorstellung von
der Struktur des täglichen Bildungs- und Freizeitangebotes haben. Die
Angebote sollen sich nicht mit den Lagerdiensten überschneiden und auch bei
widrigen Verhältnissen (Witterung) dem Grunde nach umsetzbar sein. Das „Pflichtprogramm“ muss von jedem Teilnehmer
gleichermassen absolviert werden. Am ersten Tag müssen alle relevanten
versorgungstechnischen und hygienischen Einrichtungen benutzbar sein (Bad,
Toilette, Kompost, Küchenpavillion, Küche). |
Umsetzung |
Am ersten und zweiten Tag wird ohne feste
Gruppeneinteilung die Infrastruktur des Waldlagers eingerichtet (Waldbad,
Kompostgrube, Toilette, Erdkühlschrank, Küche). An den Folgetagen bietet jeder Betreuer einen
thematischen Block für eine von zwei Gruppen an (Wolle - Filzen / Wolle –
Spinnen-Weben). Die Dritte Gruppe übernimmt die Lagerdienste (i.W. das
Herrichten der Mahlzeiten, die Bewirtschaftung des Lagers). An den Folgetagen
wechseln die Gruppen, so dass an den drei Tagen (3.- 5. Tag) jede der drei
Gruppen einen thematischen Block bzw. einen Lagerdienst absolviert hat. Falls
die „Pflicht“-Zeit für einzelne Teilnehmer nicht ausreicht, können die
Produkte in der Angebotsphase (Nachmittag, Abend) fertig gestellt werden. Damit
soll auch in der Kleingruppe die intensive Zusammenarbeit sowie die
Gruppendynamik gefördert werden. |
Ergebnis |
Diese Regelung konnte nahezu planmäßig umgesetzt
werden. Eine Verschiebung der Blockzeiten gab es nicht. . |
Reflexion |
Die Regelung hat sich bewährt. Es gab gegenüber
den Vorjahren keine Überschneidungen des Küchendienstes mit anderen
Aktivitäten mehr. Der Tagesablauf konnte besser strukturiert und umgesetzt
werden. |
Warming up |
|
7.00 – 8.00 Uhr |
Frühstück
|
|
8.00 - 8.30 Uhr
|
Körperreinigung |
|
8.30 - 9.00 Uhr |
Tagesreflexion |
|
9.00 - 9.30 Uhr |
Vormittagsprogramm
|
|
9.30 - 13.00 Uhr
|
Mittagsimbiss |
|
13.00 - 14.00 Uhr |
Nachmittagsprogramm
|
|
14.00 - 17.00 Uhr
|
Abenteuerspiel |
|
17.00 - 18.00 Uhr |
Abendessen |
|
20.00 - 21.00 Uhr |
Abendprogramm
|
|
21.00 - 0.00 Uhr
|
Programm |
Fußwanderung
zum Waldlagerplatz |
Ziel |
„Eroberung“ des Waldplatzes durch eigene
Aktivität (Wanderung mit vollst. Gepäck) Kein Transport der Personen oder des Gepäckes
durch Fahrzeuge |
Umsetzung (Planung) |
Anwesenheitskontrolle / Regenkleiderkontrolle Begrüßung Verabschiedung der Eltern Gemeinsame Hinwanderung |
Durchführung (konkret) |
Gepäckkontrolle durch Andrea und Anna-Lena Anwesenheitskontrolle durch Arnulf F. Staap Teilnehmerbeiträge mussten noch vereinnahmt werden. Hinwanderung erfolgte teilweise im strömenden
Regen |
Ergebnis |
Ein Teil der (angemeldeteten ) Personen war nicht
anwesend, neue TeilnehmerInnen ausserhalb der Liste sind hinzugekommen. |
Reflexion |
Das Begrüßungsverfahren läuft so zweckmäßig ab. Trotz relativ kurzem Zuweg ohne relevanten
Steigungen gab es bei einigen TeilnehmerInnen Strapzen (zu viel Gepäck) |
Reflexion TeilnehmerInnen |
Gruppe Grün mit Felix, Daniel, David, Katharina,
Michelle. 18.8.03 Wir sind am Waldparkplatz ungefähr eine halbe
Stunde in strömenden Regen gewandert. Unser Ziel: der Bergmannsbrunnen am
Bosenberg |
Programm |
Einstimmung
und Kennenlernen |
Ziel |
Alle TeilnehmerInnen lernen sich kennen (Namen,
Herkunft, Person) |
Zeitbedarf |
2 Stunden |
Umsetzung (Planung) |
Spiel „Zip-zap“ Gruppenkommunikation Vorstellung des Wochenprogrammes sowie der
einzelenen Module |
Durchführung (konkret) |
Wie geplant Die Aktionen wurden durch den Starkregen
erschwert. Hilfe gab die Aufstellung eines Tarpes, so dass wir wenigsten
einen halbwegs trockenen Platz hatten |
Ergebnis |
Es gab von Anfang an eine gute Gruppensituation |
Reflexion |
Das Vorgehen hat sich bewährt. Nach kurzer Zeit wurde der Regen (wegen der
zweckmäßigen Ausstattung) kaum noch wahrgenommen. Eine Reihe von TN hatte
sogar kaum bemerkt, dass nach einer Weile wieder kräftiger Sonnenschein
herrschte. |
Reflexion TeilnehmerInnen |
Gruppe Gelb mit Marina, Ben, Beni, Kerem, Sandra,
Matthias. 18.8.03 Am ersten Tag: Als wir ankamen bauten wir ein
Sonnensegel auf, weil es an diesem tag viel geregnet hat. Wir setzten uns
unter das Sonnensegel, besprachen den Tagesablauf und lernten uns gegenseitig
kennen. |
Programm |
Der Bau der
Waldhütte |
Ziel |
Zentraler Punkt für das Lagerleben Befriedigung der Bedürfnisse (Schutz, Sicherheit,
Gemütlichkeit, Platz für alle) Keine künstlichen Hilfsmittel (Nägel, etc.) |
Material |
Kronenholz aus dem Wald |
Geräte |
Erdbohrer, Sägen aller Art, Planen zum
Blättertransport |
Zeitbedarf |
1 Tag mit der ganzen Gruppe |
Umsetzung (Planung) |
Die gesamte Gruppe arbeitet gemeinsam an der
Herstellung des Waldhauses Mit Ästen und Zweigen wird vorab anhand eines
Modelles die Bauweise verdeutlicht Auswahl des Standortes erfolgt gemeinsam |
Durchführung (konkret) |
In dem hängigen Gelände war es schwierig, einen geeigneten ebenen Platz zu finden Der gewählte Platz bildet einen Kompromiss
(schwach geneigt, wenig Hemmnisse in Form von Stubben etc. Das Baumaterial musste großteils den Steilhang
hochgeschleppt werden. Die TN arbeiteten sehr intensiv und angestrengt,
dennoch gab es eine gewisse Demotivation hinsichtlich des Arbeitsfortschrittes. Für die Trägerkonstruktion musste wegen der Größe
des Baumaterials Befestigung mit (Sisal-) Schnur erfolgen |
Ergebnis |
Eine bewohnbare Hütte konnte bis zum Abend
erstellt werden. Nach Erstellung der Grundkontruktion konnten die TN das Ziel
klarer erkennen (Motivationsschub). Das Waldhaus musste am zweiten Tag weitergebaut werden
(Dachdeckung mit Laub und Reisig). Die erste Nacht im Lager war wegen der Nässe für
die meisten TN unangenehm und eng. Nach vollständiger Fertigstellung des Hauses am
2. Tag wurde es als Zentrum und Übernachtungort gerne a akzeptiert. Durch
einen Tisch wurde sogar etwas Gemütlichkeit
eingebracht. |
Reflexion |
Der erste Tag hat die Hauptlast des Programmes zu
tragen: Alle relevanten Einrichtungen müssen erstellt werden, die Gruppe muss
sich kennen lernen und die Versorgung muss sichergestellt sein. Gleichzeitig
fehlt es den meisten TN an Erfahrungen. Der Bau des Waldlagers ist körperlich
als auch psychisch eine große Anstrengung
für alle TN. |
Reflexion TN |
Gruppe Gelb mit Marina, Ben, Beni, Kerem, Sandra,
Matthias. 18.8.03 Wir beschlossen, eine Holzhütte zu bauen und
gingen in den Wald und schnitten Baumstämme zurecht, die ca. 3m lang waren.
Wir bauten ein Gerüst aus Holz. Die Pfosten haben wir an den Baum gelegt und
in die Erde gesteckt. Die Stangen über den Pfosten mit Seilen festgebunden.
Nun legten wir die 3m langen Baumstämme, die wir vorher gesammelt hatten an
das Holzgerüst und bedeckten es mit Laub und Reisig. Leider hat es die Zeit
über geregnet, darum deckten wir eine Plane über das Dach. Wir hingen unsere
Rucksäcke 1m hoch an den Baum wegen der Tiere und befestigten ihn mit einem
Stock. |
|
Gruppe Rot mit Nico, Steven, Rita, Daniel,
Belinda. 18.8.03 Unser Ziel war es an diesem Tag, ein geräumiges,
dichtes, stabiles Haus zu bauen. Als Materialien benutzten wir 3 Balken, die
etwa 3m groß waren. Dann benötigten wir noch 3 Balken, die etwas länger und
dünner waren. Am meisten benötigten wir Reisig, Laub und dünne Stämme. Natürlich
benötigten wir noch Seile zum Befestigen der einzelnen Stämme. Als Werkzeuge
brauchten wir Axt, Spaten, Bügelsäge und einen Erdbohrer. Als aller erstes
stellten wir etwa 40cm große Löcher mit dem Erdbohrer her. Wir setzten die
Stämme in die Löcher und befestigten sie an dem Baum, der dahinter stand. Wir
legten danach 3 dünnere Stämme über die dickeren. Sie banden wir auch fest. Dünne Stämme an das Gerüst anlegen Reisig und Laub darüber Äste im Innenraum entfernen Das Haus war fertig Materialien und Werkzeuge zum Hausbau: Säge,
Beil, Schnur, Axt, Messer, Holzstämme, Reisig, Blätter (Laub), Handbohrer,
Schippe, Spaten. Ergebnis, ein regensicheres, wames, großes Haus. Das
Schlafen beim ersten Mal im Haus war nicht so gut, da viele noch lange wach
waren. Das Haus bauen war anstrengend, hat aber Spaß gemacht. Neu: Zähneputzen am Brunnen und das Schlafen im
selbstgebauten Waldhaus. |
Programm |
Der Bau der
Waldtoilette |
Ziel |
Dem
Bedürfnis nach hygienischer Toilettenbenutzung nachkommen, damit der Wald
nicht mit unzähligen Fäkalienhäufchen verschmutzt wird. Den Umgang mit den verschiedenen
Werkzeugen lernen. Gemeinsame Absprachen treffen. Für die Gruppe etwas
herstellen |
Material |
Holzstämme |
Geräte |
Schaufeln, Spaten, Hacken, Sägen, Rindenmesser,
Schnüre, Hammer, Nägel, Planen, Geschirrtuch, Besetztschild |
Zeitbedarf |
5
Stunden |
Umsetzung (Planung) |
Die
Arbeitsgruppe entscheidet sich für ein Modell. Umsetzungsmöglichkeiten werden
diskutiert (Örtlichkeit, Entfernung zum Lagerplatz, ist genug Baumaterial
vorhanden. |
Durchführung (konkret) |
In einem Wäldchen in der Nähe des Lagers wird
eine Stelle auf dem Waldboden ausfindig gemacht, die die spätere Waldtoilette
darstellen soll. Mit Hacke, Spaten und Schaufel wird ein fast quadratisches
Loch ausgehoben, das ca. 1m tief sein soll. Im nahen Fichtenwald werden unterarmdicke
Baumstämme gesägt, die wie ein Rahmen über das Loch gelegt werden sollen. Ein
weiterer Balken wird so darüber befestigt, dass er als späterer Toilettensitz
dienen soll. So entsteht eine einfache Konstruktion, die dennoch ihren Zweck
erfüllt. Auch die Bedienung der Toilette ist so gestaltet, dass es zu keinen
hygienischen Problemen kommen kann. |
Ergebnis |
Unterhalb des Küchenzeltes und der Waldhütte
hatte Michelle eine Stelle gefunden, die geeignet für den Bau der Toilette
wäre. Sie konnte die anderen Gruppenmitglieder davon überzeugen, dass das der
beste Platz sei. Hier zeigte ich den Jugendlichen anhand eines Modells mit
kleinen Ästen, wie die Waldtoilette aussehen soll. Mit der Hacke markierte
Felix auf dem Waldboden eine Stelle von ca. einem Quadratmeter. Die musste
nun ausgehoben werden. Felix, Daniel und David wechselten sich bei dieser
anstrengenden Arbeit ab. Der Erdaushub wurde direkt neben dem Loch gelagert
und sollte später als Abdeckung für die Fäkalien dienen. Währenddessen sägten
Michelle und Katharina im Fichtenwald entsprechend große Balken zu. Auch die
Mädchen wollten mal mit Hacke und Schaufel arbeiten, so dass nach einer Weile
abgewechselt wurde und die Jungs in den Wald sägen gingen. Trotz aller
Bemühungen wurde die Grube nicht tiefer als ca. 80cm. Gemeinsam legten wir
die Stämme darüber und befestigten sie aneinander mit Nägeln, damit sie nicht
wegrollen konnten. Ein Ast, der von einem de Stämme abging, diente als
Toilettenpapierhalter. Da unmittelbar mehrere dünne Bäume dabei standen, konnten
als Sichtschutz zwei Planen gespannt werden. Oberhalb der Toilette wurde auf
halbem Weg zwischen Waldhaus und Küchenzelt ein Geschirrtuch befestigt, das
als Besetztzeichen dienen soll. |
Reflexion |
Der Boden war hart wie Stein, so dass die
Jugendlichen sich sehr anstrengen mussten, die Erde zu lockern. Die
Trockenheit der letzten Wochen war wohl mit Schuld daran, dass das Loch nicht
tiefer als 80cm wurde. Nachdem die Mädchen erklärten, dass sie auch mach
graben wollten, zogen Felix, David und Daniel mit den Sägen in den Wald. Dort
verweilten sie ziemlich lange, wahrscheinlich war es dort etwas kühler. So
mussten wir ziemlich lange auf die restlichen Stämme warten. Später wollten
die Jungs lieber graben als sägen. Die anfallenden Arbeiten wurden relativ
selbständig erledigt, so dass ich lediglich kurze Erklärungen abgeben musste.
Michelle hat den Sitzbalken mit dem Zieheisen glatt gehobelt, damit kein
Holzsplitter in die Beine drang. Sie erklärte auch der gesamten Gruppe später
die Handhabung der Toilette. Die Waldtoilette wurde von allen angenommen.
Wenn mal nicht richtig mit Erde abgedeckt wurde, wurde das im Lagerrat besprochen,
so dass es weiterhin keine Beanstandungen mehr gab. |
Reflexion TN |
Gruppe Grün mit Felix, Daniel, David, Katharina, Michelle. 19.8.03 Klo bauen Baumstämme, Spaten, Axt, Säge, Zieheisen, Schnur,
Messer, Wiedehopfhaue, Plane, Nägel, Hammer, Geschirrhandtuch. Ein
geschütztes, sauberes Klo. Das Graben war sehr schwer, trotzdem hat es viel
Spaß gemacht, das selbstgebaute Klo zu benutzen. |
Programm |
Bau der
Walddusche |
Ziel |
·
Einrichtung eines Platzes für die Körperhygiene
mit einfachsten Mitteln in der freien Natur ·
Auseinandersetzung mit unseren Bedürfnissen nach
Reinlichkeit und Intimität |
Material |
Fichtenstangen, Schnüre, Folie, Steine, Gießkanne |
Geräte |
Messer, Sägen, Spaten |
Zeitbedarf |
6 Stunden |
Umsetzung (Planung) |
·
offene Diskussion mit der Gruppe über unsere
Vorstellungen und Bedürfnisse in diesem Waldlager bzgl. Körperhygiene ·
Aufzeigen verschiedener Möglichkeiten und
festlegen auf ein Modell ·
die Gruppe hat nun Zeit ihre Ideen umzusetzen ·
Demonstration für die ganze Gruppe und testen,
ggf. verbessern |
Durchführung (konkret) |
Der Bergmannsbrunnen ist ein Rinnsaal, aber mit
Trinkwasserqualität und sich idyllisch windendem Bachbett in einem engen Tal.
Es war klar, das unsere Waschstation direkt dort unten sein musste, da
niemand das Wasser erst den Berg heraufschleppen wollte, um zu duschen. Die
Kinder hatten viele Ideen und es sprach letztendlich nichts dagegen, mehrere
Sachen auszuprobieren, da vor allem die Mädchen auf eine intimere Möglichkeit
pochten sich zu duschen, während die Jungs lieber eine große Badewanne
bauten. Für die Dusche wurde ein Holzgerüst mit Sichtschutzplane, an dem die
Gießkanne befestigt wurde, über dem Bach errichtet. Es gab zwei Gießkannen,
eine wurde mit sauberem Wasser in einem oberen Staubecken gefüllt und dann in
die aufgehängte Gießkanne, die dafür abgelassen werden konnte, zum Duschen
umgefüllt. Eine Ablage und Handtuch- und Kleideraufhänger machten die Dusche
komplett. Für die Badewanne hoben die Kinder das Bachbett an einer breiten
Stelle tiefer aus und gestalteten das Ufer mit flachen Steinen und Moos in
den Ritzen, so dass man keinen Matsch an die Füße bekam beim Baden.
Verschiedene Steine als Sitzgelegenheiten gaben Hilfe beim An- und
Auskleiden. Direkt am Brunnen konnte man sich Wasser zum
Zähneputzen holen; Ausgespukt wurde aber unterhalb der Badewanne in den
„Abfluss“, damit niemand mit Zahnputzwasser Baden mußte. Nebenbei wurden noch
einige Wege aus flachen Steinen gebaut, damit man sich an unserer
Waschstation sauberen Fußes bewegen konnte. |
Ergebnis |
Die Waschstation erwies sich als durchaus
praktisch und konnte auch sehr gut mit mehreren Leuten benutzt werden. Auch
nach längerer Benutzung blieb sie “funktionstüchtig“. |
Reflexion |
Niemand hatte natürlich mit einer solchen
Waschstraße gerechnet und als die Gruppe ihr Ergebnis präsentierte , war das
Staunen und Gelächter beim Trockendurchgang groß. Sie waren stolz auf das,
was entstanden war und erklärten und führten gerne vor. Schon beim Bau war
richtig Ehrgeiz entwickelt und oft bis ins kleinste Detail gearbeitet worden,
z.B. bei der Steinterrasse vor der Badewanne. Die Waschgelegenheit wurde
gerne angenommen und täglich in geschlechtsgetrennten Gruppen benutzt. Die
meisten Mädchen hatten allerdings scheu, sich vor den Augen der anderen
Mädchen auszuziehen und zu waschen. Es brauchte einige Tage Zeit, bis diese
Hemmnisse geringer wurden und oft gingen auch nur zwei Freundinnen zusammen
zum Waschplatz. Für die Mädchen muss auf genug Intimität geachtet werden und
über eine Möglichkeit nachgedacht werden, damit sie sich besser abgeschirmt
fühlen. Auf die Reinhaltung der Waschstraße achteten die Kinder selbst und es
war sehr verpönt das Wasser zu verschmutzen oder etwas kaputt zu machen. Der
Umgang mit natürlichen Ressourcen wurde den Kindern an einem sehr einfachen,
aber wichtigen Beispiel vorgeführt. |
Reflexion TN |
Gruppe Gelb mit Marina, Ben, Beni, Kerem, Sandra,
Matthias. 19.8.03 Heute haben wir unsere Folie vom Dach herunter
geholt, weil es nicht mehr regnet. Nun begaben wir uns alle zu den
Bauarbeiten. Wir bauten eine ganze Waschstraße. Dazu gehörten Zahnputzstation,
Badewanne und Dusche. Zahnputzstation bestand aus dem Bergmannsbrunnen.
Badewanne: wir pflasterten den Matsch mit flachen Schiefersteinen und hoben
aus dem Bachbett ein Loch aus und stauten das Wasser hinter dem Loch. Dusche:
die Dusche bauten wir mit großen Stangen und machten um das Gerüste eine
Folie. Wir hingen die Gießkanne auf und bauten ein Abstellbrett für die
Waschutensilien. Außerdem bauten wir jede Menge Sitzplätze. |
Programm |
Das
Küchenzelt |
Ziel |
Das Küchenzelt hat zwei Funktionen Zentrale Versorgungseinheit Lager und (einziger geschlossener)
Aufbewahrungsort für alle Dinge wie Lebensmittel, Ausstattung,
Notfallzentrale, u.v.m. |
Material |
Das Küchenzelt besteht aus einem Mannschaftszelt
8 * 6 m. Es hat einen (für die TN nicht begehbaren)
hintern Teil (Lager) und einen offenen Küchenteil. |
Geräte |
Das Küchenzelt ist mit Kochtischen, kompletter
Küchenausstattung (Gasherde und alle anderen Geräte) sowie fest
verschlossenen Lebensmittelkisten ausgestattet. |
Zeitbedarf |
Aufbau und Einrichtung Küchenzelt ca. ½ Tag |
Umsetzung (Planung) |
Aufbau und Einrichtung des Küchenzeltes am
Vortrag (Entlastung deer TN) |
Durchführung (konkret) |
Wie geplant |
Ergebnis |
Das Küchenzelt war bereits bei Eintreffen der TN
nutzbar. |
Reflexion |
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen das
Küchenzelt bereits am Vortage der Veranstaltung aufzubauen und einzurichten. Die Ausstattung ist ausreichend. Nach einigen Tagen war die Staubbelastung im
Küchenzelt wegen der extremen Trockenheit sehr lästig. Mehrfach täglich
mussten alle Geräte usw. von Staub gereinigt werden. Keine Abhilfe möglich |
Programm |
Unser
Erdkühlschrank |
Ziel |
Bereitstellung einer Kühleinrichtung für alle empfindlichen Lebensmittel in der Nähe
des Küchenzeltes Kein Energieverbrauch. |
Material |
Alu-Kisten, Thermo-Behälter, Wolldecken, Plane,
Wasser |
Geräte |
Schippe, Spaten, Hacke |
Hintergrund: „Verdunstungskälte |
Luft die hat die Eigenschaft , Wasser, in Form
von Wasserdampf, aufzunehmen. Sie versucht immer Wasserpartikel zu verdunsten
(zu verdampfen) und in sich zu speichern, und dies solange, bis sie "gesättigt" ist. Die "Verdunstungskälte" ist eine
umgangssprachliche Bezeichnung für eine physikalische Erscheinung, die man
richtiger "Verdunstungskühlung" nennen sollte. Damit ist die beim
verdunsten einer Flüssigkeit auftretende Abkühlung der Flüssigkeit selbst und
ihrer Umgebung gemeint. Diese Abkühlung wird dadurch verursacht, dass der
Flüssigkeit und ihrer Umgebung die zum Verdunsten erforderliche
"Verdunstungswärme" (Verdampfungswärme) entzogen wird. Man benennt
dies mit dem Fachausdruck "adiabatische Kühlung". Der
Verdunstungsvorgang und damit die Verdunstungskühlung wird verstärkt, wenn
der entstehende Dampf durch einen trockenen Luftzug möglichst rasch abgeführt
wird, sodass ständig wieder ungesättigte Luft an die Stelle gelangt, wo die
Verdunstung stattfindet. Beispiele: Wie kalt ist es, wenn man an einem trockenen, heissen
aber windigen Tag nass dem Schwimmbad entsteigt und die Haut an der Luft trocknet, oder wie kühl
sich ein angeblasener Finger anfühlt, den zuerst in ein Glas Wasser getaucht
wurde. Ist die umgebende Luft mit Wasserdampf gesättigt,
beträgt also die relative Luftfeuchte
100%, so findet keine Verdunstung mehr statt und demzufolge auch keine
Wärmeabfuhr mehr. |
Zeitbedarf |
2 Stunden |
Umsetzung (Planung) |
Ausheben der Grube Anfertigung einer Abdeckung aus Ästen und
Grünzeug Einsetzen der Plane als „innerer Abschluss) Einsetzen der Wolldecken zur
Oberflächenvergrößerung (bessere Verdunsdtung) und für die Aufnahme des
Verdunstungswassers Einbau der Behälter Einlagern des Kühlgutes Bewasserung |
Durchführung (konkret) |
Das Ausheben der Grube gestaltete sich wegen des
trocken und betonharten Bodens sehr schwierig, das brachte unseren Zeitplan empfindlich
durcheinander. Statt einer Abdeckung aus Grünzeug wurde der
Kühlschrank mit einer Plane abgedeckt. |
Ergebnis |
Nach Fertigstellung konnte der
Erd-Verdunstungskühlschrank alle empfindlichen Lebensmittel gut kühlen.
Selbst die Butter war schnittfest. |
Reflexion |
Anhand des Kühlschrankes kann sehr einfach das energiearme
Kühlen aufgezeigt werden. Daniel und Rita waren über mehrere stunden
unermüdlich im Einsatz |
Programm |
Kochen |
Ziel |
Eigene kostengünstige Herstellung der Mahlzeiten Vermittlung von Grundlagenkenntnissen der
Ernährungslehre Verwendung von Rohzutaten statt Fertigprodukten Vermittlung von einfachen, küchentechnischen
Kenntnissen |
Material |
Lebensmittel (i.W. Rohzutaten) Kräuter und verwertbare Pflanzen aus dem
örtlichen Umfeld. |
Geräte |
Küchenzelt und – Ausstattung Blechbackofen „Dicke Berta“ |
Zeitbedarf |
Täglich fast den ganzen Tag |
Umsetzung (Planung) |
Frühstück ·
Tee / Milch / Kakao kochen ·
Sonstige Lebensmittel bereitstellen Mittagsimbiss / Zwischenmahlzeit ·
Obst / Gebäck / Kuchen / Belegte Brote
vorbereiten Hauptmahlzeit ·
Gegf. Kräuter sammeln, Rohzutaten vorbereiten,
Essen kochen, alle Mahlzeiten: ·
Essensplanung anhand der vorhandenen
Grundnahrungsmittel ·
Zutatenmengen berechnen ·
Essensausgabe betreuen ·
Küchengeschirr
und Küche reinigen ·
Trinkwasserbeschaffung ·
Kühlschrank bewässern. |
Durchführung (konkret) |
Auf Anregung der TN wurde zum ersten Mal auch das
eigentliche Kochen durch die Gruppe übernommen. Das wurde bisher aus Sicherheitsgründen von einem der Betreuer
übernommen. |
Ergebnis |
Es entstanden ausnahmslos sehr leckerere Mahlzeiten,
die von den TN gut angenommen worden sind. Das Kochen durch die TeilnehmerInnen hat diesen
grossen Spass gemacht, die Motivation deutlich erhöht (auch das
Geschirrspülen wurde nicht mehr so unangenehm wie früher empfunden). |
Reflexion |
Der Verzicht auf Fertiggerichte hat zur Folge,
dass fast der gesamte Tag von der Küchengruppe mit der Nahrungszubereitung
verbracht wurde. Das selbständige Kochen der TN unter Anleitung hat deutlich
„den Geschmack des Essens“ verbessert (Bessere Werbung durch das Küchenteam).
Die Gruppen haben versucht, sich täglich gegenseitig in der Qualität ihrer
Produkte zu übertrumpfen. Es gab auch Misserfolge (Nudeln landen beim
Umgießen in der Kompostgrube). Zusehends auffälliger wird, dass selbst diese die
Altersgruppe kaum über Grundkenntnisse in der Küche verfügt. So war es der
Küchengruppe nicht möglich, einige Dosen mit Pilzen selbst mit mehreren zur
Verfügung gestellte Dosenöffnern nicht
zu öffnen! Erst nach eine Information über die Benutzung des
Dosenöffners konnten die Dosen geöffnet werden. Vor allem bei Jungs sind kaum
Kenntnisse vorhanden, umso begieriger waren die TN bei der Erprobung der neu
erworbenen Kenntnisse. Ebenso hat das einfache Berechnen der
Zutatenmengen z.T. erhebliche Probleme bereitet. Allen TN aller Bildungsschichten
fehlen grundlegende Kenntnisse praktischen Rechnens. Das Verfahren des eigenständigen Kochens unter
Anleitung hat sich bei dieser Altersgruppe bewährt und sollte weitergeführt
werden. |
Reflexion TN |
Gruppe Rot mit Nico, Steven, Rita, Daniel, Belinda.
19.8.03 ·
Gruppenarbeit Küchendienst ·
Einsatz eines Kühlschrankes ·
Ausbuddeln eines Loches mit der Hacke ·
Folie hineinlegen, dann eine Decke ·
Hineinsetzen der Kisten ·
Decken drauf, nässen, schließen ·
Essen kochen ·
Zubereitung der Zutaten ·
Soßenfertigung ·
Nudelfertigung ·
Austeilen des Essens ·
Spülen der Geräte Das war Dienstag |
|
Gruppe Grün mit Daniel, David, Katharina, Felix,
Michelle. 20.8.03 Unser Ziel war es, alle mit gutem und leckerem
Essen satt zu bekommen. Materialien und Werkzeuge: Kartoffeln, Lauch, Paprika,
Karotten, Gewürze, Bauchspeck, Löffel, Pfanne, Herd, Messer, Brettchen,
Kiste, Wasser, Öl, Bananen, Heizofen, Knäckebrot, Salami, Käse, Butter, Tee,
Säure, Waschmittel, Handtuch. Umsetzung Früh morgens kam ein Bäcker und brachte
das Brot, das wir abholen mussten. Astrid machte das Frühstück. Danach sind
wir Wasser aus dem Bergmannsbrunnen holen gegangen. Nun spielten wir, alle 3
Gruppen ein für uns neues Spiel: die Wildbachüberquerung. Es hat viel Spaß
gemacht, da man auch im Team spielen musste. Mittags schnitten wir viel
Gemüse in kleine Würfel und machten diese in eine Kiste, die wir in die Küche
stellten. Als Zwischenmahlzeit machten wir für die anderen gegrillte Bananen.
Die waren sehr lecker. Am Abend machten wir das Gemüse warm und machten Eier
darüber. Es hat super lecker geschmeckt und hat sehr viel Spaß gemacht. |
|
20.8.03 Dann haben wir mit der dicken Berta überbackene
Bananen mit Schokostreusel gegessen. |
|
Gruppe Gelb mit Benni, Sandra, Matthias, Kerem,
Benne, Marina. 21.8.03 Nach dem Spiel gingen wir in die Küche und
bereiteten den Pfannkuchenteig mit 1,5kg Mehl, 3 Liter Milch, 10 Eier, ein
halbes Päckchen Zucker und ein Päckchen Backpulver vor. Einige von uns sammelten
Brombeeren für die Soße. Das Zubereiten der Pfannkuchen klappte so wie wir es
uns vorgestellt hatten und jeder wurde satt. |
|
Küchendienst mit Daniel, Nico, Rita, Belinda,
Steven. 22.8.03 Herstellung des Mittag- und Abendessens ·
Kleinschneiden der verschiedenen Sorten Gemüse
und Zubereitung des Essens ·
Verteilen des Mittagessens ·
Herstellung des Essens am Abend ·
Verteilen des Essens ·
Spülen der Geräte |
Essensplan
Tag |
Montag 18.08.2003 |
Dienstag 19.08.2003 |
Mittwoch 20.08.2003 |
Donnerstag 21.08.2003 |
Freitag 22.08.2003 |
Samstag 23.08.2003 |
Frühstück |
Brot Käse, Wurst, Marmelade, Honig, Müsli Tee, Kakao, Kaffee |
|||||
Mittag |
Bratwurst / Gurken / Brot |
Belegte Brote |
Belegte Brote |
Belegte Brote |
Belegte Brote |
Wochenschau |
Zwischen-mahlzeit |
Gebäck / Obst |
Kuchen / Obst |
Gebackene Bananen |
Kuchen / Obst |
Gebäck / Obst |
|
Abendessen |
Belegte Brote |
Schinkennudeln in Rahmsoße |
Kartoffelpfanne |
Pfannkuchen mit Waldbeerenkompott |
Gemüsereis |
|
Programm |
Brotbacken
mit Sauerteig |
Ziel |
Kennenlernen der Brotherstellung auf
ursprüngliche Art und Weise |
Material |
Getreide (Roggen und Weizen), Leinsaat, Sesam,
Sonnenblumenkerne, Wasser, Salz, Buttermilch, Butter |
Geräte |
Mühle (Handmühle mit Steinmahlwerk), Backofen
(Fassbackofen zur Feuerung mit Holzkohleglut), gr. Schüsseln, Messbecher,
Rezept, Tuch |
Zeitbedarf |
Ca. 12 Std. mit Pausen zum Gehen des Teiges |
Umsetzung (Planung) |
Einführung in die Brotherstellung: vom Korn zum Brot (Kornfeld, Mähen, Dreschen,
Reinigen, Mahlen, Backen) Grundzüge der Sauerteigherstellung
(Milchsäuregärung) Arbeitsschritte siehe Rezept |
Durchführung (konkret) |
Ein Sauerteigansatz ist bereits vorhanden, an dem
die Kinder riechen und probieren können. Der schmeckt zwar nicht, aber allein
der Geruch und das Aussehen (Gärbläschen) verraten, dass da etwas passiert.
Nachdem wir uns gemeinsam das Rezept angeschaut haben, stellen wir einen weiteren
Sauerteigansatz her und mahlen das Getreide mit handbetriebener Steinmühle.
Während dem Mahlen sitzt die Gruppe im Kreis um die Mühle und es ist
ausreichend Zeit um über die Theorie, wie unter Umsetzung beschrieben, zu sprechen. Das Mahlen
dauert etwa 2 Stunden und dann können wir den ersten Teil des Mehls mit
warmem Wasser vermischen. Die weiteren Arbeitsschritte werden, wie im Rezept beschrieben, durchgeführt. |
Ergebnis |
Der Mahlvorgang dauerte sehr lange und es war
auch nicht ganz leicht den Mühlstein zu drehen. Wir wechselten uns in der
Runde ab, aber nicht jeder hatte natürlich die gleiche Kraft und Ausdauer. Wir hatten viel Gelegenheit über die
Theorie zu sprechen. Viele Fragen bezüglich Mühle und Getreidesorten
entstanden von alleine. Zusätzlich haben wir noch verschiedene Methoden beim
backen erläutert (Sauerteig und Hefe). Ich habe die Vorgänge bei der
Milchsäuregärung beschrieben und wir haben überlegt, wo wir den Teig bei
30°c-40°C gehen lassen können (z.B. mit schwarzer Abdeckung in der Sonne).
Den ersten Arbeitsgang, das heißt das Einrühren des Mehls in Wasser mit
Sauerteig, hat einer aus der Gruppe allein übernommen. Nach 6 Std. muss der
Teig mit dem restlichen Mehl gut verknetet werden, wobei alle abwechselnd
mitmachten. Beim nächsten Arbeitsschritt wurden die Aufgaben verteilt. Später
wurde der Ofen gut vorgeheizt und das Brot ausgebacken. Es wurde sehr spät,
aber es ist gut gelungen und duftete herrlich. |
Reflexion |
Die
Bäcker waren stolz, weil alles selbst gemacht worden war. Das Gewicht des
Brotes von ca. 3.5 Kilo war beachtlich. Wir haben alle davon beim Frühstück
gegessen und die überwiegende Meinung war, dass es lecker schmeckt. Auch die
Eltern bekamen am letzten Tag noch zu probieren. Das Schwierigste war, immer
einen geeigneten Platz zum Gehenlassen des Brotes zu finden, weil es dafür
eine bestimmte Temperatur braucht. |
Reflexion TN |
Gruppe Rot mit Belinda, Nico, Rita, Steven,
Daniel. 20.8.03 Als wir mit dem Filzen fertig waren, malten wir
noch Weizen. Wir machten das Mehl in eine Schüssel. |
Rezept Sauerteig |
4 Tage vor dem Backen vermischen Sie in einem
Steinguttopf (keinen Metalltopf): 1/8 l lauwarmes Wasser (30°c) 125g Roggenmehl 1 Prise zerstoßener Kümmel (kann man auch
weglassen) 2 EL Buttermilch oder Joghurt Den Topf zudecken und an einem warmen Ort
aufbewahren. Jeden Tag einmal gut umrühren Am dritten Tag, wenn Gärbläschen entstanden sind,
geben Sie hinzu: 1/8 l lauwarmes Wasser (30°c) Roggenmehl Bis ein dickflüssiger Teig entsteht. Diesen Teig
weiterhin zugedeckt warmstellen. Am nächsten Tag ist der Sauerteig zur
Verarbeitung bereit. |
Sauerteigbrot Rezept |
Zutaten: 1000g Roggen (500g grob, 500g fein gemahlen) 800g Weizen (400g grob, 400g fein gemahlen) 1,5 l lauwarmes Wasser 1 Sauerteigansatz bis zu 350g Sonnenblumenkerne, Leinsaat, Mohn,
Sesam, Kürbiskerne, je nach Geschmack ca. 10g Salz Morgens um acht Uhr den Ansatz in 1 l lauwarmem
Wasser in einer ausreichend großen Schüssel auflösen. 500g von dem Roggen und
500g von dem Weizen dazugeben und gut umrühren. Ein feuchtes Tuch
ausgebreitet über die Schüssel legen und ca. 6 Std. gehen lassen. Mittags um 2 Uhr den Rest Mehl und 0,5 l
lauwarmes Wasser dazugeben und mit den Händen gut kneten. Das Tuch wieder
drüber legen und ca. 2 Std. gehen lassen. W I C H T I G ! Die gleiche Menge Ansatz von dem
Teig wieder abführen (für das nächste Brot) Um 4 Uhr nachmittags die Körner und das Salz
dazugeben und nochmals sehr, sehr gut mit den Händen kneten. Den Teig in die
gut eingefettete Form geben, mit nassen Händen verteilen und glatt streichen.
Mit einem Messer ein Gitter in die Oberfläche ritzen und das Tuch wieder
drüber legen und mindestens 3 Std. gehen lassen. Ca. um 8 Uhr das Brot mit Alufolie abdecken und
bei vorgeheiztem Ofen bei 200°C auf der mittleren Schiene 45 min. backen.
Dann die Folie abnehmen und 45 min. weiterbacken. Das Brot aus der Form stürzen, auskühlen lassen
und einen guten Appetit. |
Programm |
Filzen mit
Schafswolle |
Ziel |
·
Kennenlernen alter, traditioneller
Handwerkstechnik ·
Erleben der eigenen Fähigkeiten und Entdecken der
eigenen Kreativität innerhalb der Gruppe |
Material |
Wolle, Wasser, Schmierseife Leder,
Faden |
Geräte |
Gr. Wassertopf, 3 kl. Schüsseln, Schablonen
(Folie zum Ausschneiden), Bastmatte, Bambusrollo, Spülbürsten, Schere,
Pfeifenreiniger, Zapfen, Lochzange, Nadeln |
Zeitbedarf |
Ca. 4 Std. |
Umsetzung (Planung) |
Einführung in die Wollverarbeitung: ·
vom Schaf zur Wolle (Wolle scheren, Wollreinigung,
Wolle kämmen, Weiterverarbeitung) ·
Eigenschaften von Filz (Elastizität,
Isolationsfähigkeit, Saugfähigkeit, schwere Entflammbarkeit) ·
Darstellung von Filzen als uralte, traditionelle
Form der textilen Gestaltung in verschiedenen Kulturen Technik des Filzens: ·
was ist Filzen? (Reaktion der Wolleiweißmoleküle
mit heißem Wasser und Seifenlauge) ·
kurze Erklärung der ersten Schritte (Auslegen der
Wolle Schablonen zuschneiden, anfeuchten und filzen, walken) Ökonomie und Ökologie am Beispiel der Wolle ·
kurze theoretische Erläuterung über Bedeutung und
Zusammenhänge beider Begriffe |
Durchführung (konkret) |
Eine Gruppe von 5-6 Kindern bereitet ihren
Arbeitsplatz vor und wir erhitzen Wasser auf dem Feuer. Verschiedene
Werkstücke aus Filz dienen zur Anschauung , wie Taschen, Handschuhe, Hut, kl.
Filztiere (Maus, Schlange). Die Kinder fühlen, riechen und sehen die Wolle in
verarbeiteter und unverarbeiteter Form. Es gibt viele unterschiedliche Farben
in kleinen Mengen und viel braune und weiße ungefärbte Wolle. Wie unter
Umsetzung beschrieben, sprechen wir über die Wolle, wobei viele Fragen beim
Betrachten oder Ausprobieren sich von selbst beantworten, (z.B. Isolationsfähigkeit
bei Handschuhen, schwere Entflammbarkeit beim Anbrennen). Nach der Einführung
in die Wollverarbeitung kann auch fast jedes Kind schnell entscheiden, was es
selbst herstellen möchte. Dann schneiden wir die Schablonen, soweit notwendig,
zu und legen die Wolle in dünnen Lagen und in verschiedenen Kämmrichtungen
übereinander. Die Wolle wird nun mit heißem Seifenwasser immer wieder
befeuchtet und mit den Händen vorsichtig zusammengedrückt. Die Werkstücke werden
nun mit festen, kreisenden Bewegungen der Hände verfilzt. Zuerst von der Oberseite,
dann werden die Ränder umgelegt und mit der Rückseite ebenso verfahren. Es
dauert, bis ein festes und glattes Gewebe entstanden ist und erfordert
Ausdauer und Geduld. Danach wird das Filzstück in eine Bastmatte oder
Bambusrollo eingerollt und auf dem Tisch gewalkt. Dadurch wird das Gewebe
verdichtet und in Form gebracht. Zum Schluss wird das Werkstück in klarem
Essigwasser ausgewaschen. Die Filzsachen werden getrocknet und ausgestellt. |
Ergebnis |
Das Interesse am Filzen war bei Jungen und
Mädchen gleichermaßen verteilt. Die Wollverarbeitung ist nicht reine
Mädchensache. Auch die Jungs waren, vor allem nachdem wir über Wolle gesprochen
hatten und jeder selbst an einem Stück Wollvlies ausprobieren konnte, welche
Eigenschaften der Wolle zu zuschreiben sind, angespornt, etwas selbst
herzustellen. Die meisten hatten keine Vorkenntnisse. Manche hatten schon
einmal Bälle gefilzt. Bei der Herstellung von Beuteln und Taschen musste ich
daher eher viel helfen. Die Hilfe und Ratschläge wurden aber gerne angenommen,
es ist nichts aufgezwungen worden und die Kinder halfen sich auch
untereinander. Aufgrund unserer bewusst minimal gehaltenen
Ausstattung dieses Walderlebnislagers, hatten wir beschränkte Möglichkeiten,
sehr große oder besonders aufwendige Dinge anzufertigen. Das ist aber eher
positiv zu betrachten, da es sich gezeigt hat, dass es für die Gruppe besser
ist, nur 2-3 mögliche, aufwendigere Werkstücke anzubieten. Dann ist mehr Zeit
vorhanden, sich um die Gruppe insgesamt zu kümmern. Außerdem mussten die
Kinder lernen Rücksicht zu nehmen und sich den vorhandenen Platz zum Walken
der Werkstücke gerecht zu teilen, immer wieder die Plätze zu wechseln, also
die Bedürfnisse des anderen wahrzunehmen. Die Kinder konnten zwischen Sitzkissen, sog.
runden „Dönertaschen“ und Schmuckbeutelchen wählen. Es wurden auch Armbänder
und jede Menge Bälle und Schlangen gefilzt. Jeder hat mindestens eine Arbeit
zu Ende geführt, die auch am letzten Tag präsentiert werden konnte. Für diejenigen, die nach dem Filzen noch Lust
hatten weiter zu werkeln, stand eine Kiste mit Lederresten und eine Lochzange,
sowie Nadel und Faden bereit. Das Angebot wurde sehr gerne angenommen. Die
Jungen und Mädchen hatten die Möglichkeit ganz nach ihren Vorstellungen, ohne
Vorgaben und Musterstücke etwas herzustellen. |
Reflexion |
Die Kinder hatten eine sehr unterschiedliche
Wertschätzung der eigenen Arbeit. Manche beachteten ihr Werkstück kaum noch
nach Fertigstellung und es wurde ebenso den Eltern beim Abholen gegeben.
Andere hatten sich persönlichen Schmuck hergestellt, der stolz getragen oder
verschenkt worden ist. Das Vertrauen in eigene Fähigkeiten und die Anerkennung der geleisteten Arbeit
waren bei den Kindern sehr unterschiedlich ausgeprägt. Ein Junge meinte beim
Nachtreffen, dass er überhaupt nicht wisse, wo seine „Dönertasche „
hingekommen sei, als er beim Bilder anschauen sich beim Filzen sah. Ein
Mädchen wiederum erzählte, dass es mittlerweile auch schon zu Hause gefilzt
habe. Teilweise konnte man den
Eindruck gewinnen, die Kinder hätten verlernt, stolz auf etwas Eigenproduziertes
zu sein. Die „Filztage sind sehr harmonisch verlaufen und
ich habe in Erinnerung eine Gruppe von Kindern vor Augen, die teilweise
miteinander schwatzend, teilweise versunken arbeitend beisammen sitzen und
von einer eigenen Dynamik gepackt werden, die über das eigentliche Programm
Filzen hinausgeht. Besonders das freie und erweiterte Angebot der
Lederverarbeitung, spornte die Kinder immer wieder an, doch noch etwas zu
tun. Einige filzten auch mehrere Gegenstände. Es ist auf jeden Fall positiv,
die Vorgaben (z.B. das Zeigen von Musterstücken), dessen was gemacht werden
kann, gering zu halten, aber andererseits den eigenen Ideen der Kinder viel
Platz zu gewähren, um die Kreativität und die ästhetische Wahrnehmung zu
fördern. |
Reflexion TN |
Gruppe Rot mit Belinda, Nico, Rita, Steven, Daniel. 20.8.03 Wir sollten Bälle und Schlangen filzen. Wir
hatten Schafswolle in verschiedenen Farben und als Werkzeug Rollo und Seife.
Man soll sich Wolle nehmen auf dem Rollo rollen. Es hat alles funktioniert.
Es hat 4 Leuten Spaß gemacht und Steven nicht. Es war alles neu für uns. |
|
Gruppe Gelb mit Marina, Matthias, Benny, Sandra, Benne, Kerem. 22.8.03 Wir filzten Taschen, Schlangen usw. Zum Filzen
benutzten wir Schafswolle. Mit heißem Wasser und Schmierseife bearbeiteten
wir die Wolle. Danach machten die meisten sich Lederarmbänder. |
|
Gruppe Grün mit Daniel, Felix, David, Katharina, Michelle. 22.8.03 Wir haben aus Wolle Taschen, Schlangen gefilzt.
Die Wolle ist ein elastisches, wasserabweisendes nicht brennbares Material
aus Eiweiß und Fett. Materialien und Werkzeuge: Seife, Wasser, Wolle, Pfeifenputzer,
Strohmatten, Schablonen. Als Erstes hat Andrea viel über Wolle berichtet. Als
wir alles darüber wussten, suchten wir uns ein Motivais, das wir filzen
wollten. Schlangen: um die Pfeifenputzer wickelt man sehr wenig Wolle, nach
ein paar Umdrehungen wickelt man bunte Wolle darüber. Danach heißes Wasser
über die bunte Schlange und über der Matte walken. Danach trocknen lassen.
Taschen: Auf die runde Schablone erst bunte Wolle nach Wahl auf eine Seite
legen. Dann weiße Wolle 2cm über den Rand darüber legen. Jetzt heißes Wasser
in die Mitte tröpfeln und fest drücken. Dann einmassieren. Den überstehenden
Rand überschlagen und 20 Min. walken. Es war anstrengend hat aber sehr viel
Spaß gemacht. Wasser in die Mitte tröpfeln fanden wir nicht sehr einfach.
Funktioniert hat aber trotzdem alles. Für die meisten war das Filzen neu. |
Programm |
Spinnen und
Weben mit Schafswolle |
Ziel |
Fertigkeiten
erlangen, aus Wolle einen Faden zu spinnen und diesen zu einem kleinen
Werkstück zu verweben (Ich-Kompetenz). Sich
gegenseitig Hilfestellung leisten beim Bau eines Webrahmens
(Sozial-Kompetenz). Die
unterschiedliche Verarbeitung von Rohwolle und gekämmter Wolle kennen zu
lernen, sowie die vielseitige Verwendbarkeit von Textilien aus div.
Pflanzenfasern (Sach-Kompetenz). Kleidung
der Steinzeitmenschen kennen lernen. |
Material |
Rohwolle,
gewaschene gekämmte Schafswolle, Schnur, Felle, stabiles Garn (Kettfäden) Asthäkchen |
Geräte |
Sägen,
Astscheren, Scheren, kleine Messer |
Zeitbedarf |
Ca.
4,5 Std. |
Umsetzung (Planung) |
·
Erläuterungen
zu dem geschichtl. Hintergrund von Kleidung (Steinzeit: Felle, gegerbte Häute,
Kleidung aus Pflanzenfasern und Tierhaaren)). ·
Bau
von Webrahmen Webschiffchen und Webkämmen, Schnitt von Asthäkchen ·
Spinnen
mit dem Asthäkchen und Weben am Webrahmen Zu
Beginn der Unterrichtseinheit werde ich den Jugendlichen den gesch. Werdegang
unserer Kleidung erläutern. Anhand eines Asthäkchens werde ich ihnen den
Arbeitsgang des Spinnens näher bringen. Die Webarbeit zeige ich am Webrahmen.
Während des nächsten Arbeitsganges werden sie aufgefordert, entsprechend
große Aststücke zu sammeln, um daraus Webrahmen bauen zu können (wichtig:
Stabilität). Mit Hilfe der Astscheren und sägen können nun Äste mit kleinen
Gabeln geschnitten und geschält werden. Nun
kann mit dem eigentlichen Spinnen begonnen werden. Sobald ein kleines Knäuel
entstanden ist, können mit dem stabilen Garn die Kettfäden am Webrahmen
befestigt werden. Die gesponnene Wolle kann nun eingewebt werden. |
Durchführung (konkret) |
Mit je einer Gruppe soll an einem Platz, der
nicht all zu weit vom Lager entfernt ist der Vorgang des Spinnens mit dem
Asthäkchen sowie der Bau eines Webrahmens erläutert und durchgeführt werden.
Mit den kleinen Handsägen bzw. den Astscheren sollen die Jugendlichen sich
Astgabeln schneiden, mit denen dann gesponnen werden kann. Mit dem
Taschenmesser soll die Rinde entfernt werden, damit die Wolle nicht an der
rauen Rinde hängen bleibt. Aus der mitgebrachten gekämmten Wolle entnehmen
sich die Jugendlichen ein Knäuel und versuchen es, zu einem Faden zu spinnen.
Nach dem Spinnen sägen sie sich je vier gleich lange Aste zu, die mit einer
stabilen Schnur zu einem viereckigen Rahmen zusammen gebunden werden. Nun
werden mit einem weiteren Wollfaden die Kettfäden am Rahmen befestigt. Jetzt
kann die gesponnene Wolle eingewebt werden |
Ergebnis |
Oberhalb des Lagers fanden wir eine Stelle unter
hohen Bäumen, die recht gemütlich aussah. Auch lag da ein Stamm, der einen
brauchbaren Sitzbalken hergab. Zu Beginn erläuterte ich den Jugendlichen die
Kleidungsweisen unserer Vorfahren (Tierfelle, Leder, Produkte aus Tierhaaren,
Kleidung aus Pflanzenfasern). Auch erklärte ich, dass die Herstellung von
Kleidung aus Tierhaaren eine sehr mühsame Arbeit war, da den Menschen aus der
damaligen Zeit nur sehr einfache Hilfsmittel zur Verfügung standen. Ein
solches Hilfsmittel war das Asthäkchen, das ich den Teilnehmern zeigen
konnte. Auch die Handhabung konnte ich erläutern. Schließlich erhielt die Gruppe
den Arbeitsauftrag, sich je ein Asthäkchen zu schneiden und zu entrinden.
Danach konnte sich jeder etwas gekämmte Wolle aus dem Korb heraus suchen
(helle oder dunkle) und sie verspinnen. Nach dieser Arbeit sägte sich jeder
vier gleich lange Äste, die zu einem Webrahmen zusammen gebunden wurden. Bei
dem Wickeln der Kettfäden war ich behilflich. Die gesponnenen Fäden wurden
nun eingewebt werden. |
Reflexion |
Bei den Gelben zeigte sich Sandra sehr geschickt.
Ihr Faden war gleichmäßig gesponnen, auch war sie am schnellsten fertig. Ihr
Webstück verzierte sie mit allerhand Gräsern und anderem Waldmaterial, was
sehr hübsch aussah. In der roten Gruppe waren Rita und Daniel am geschicktesten.
Belinda tat sich sehr schwer mit dieser Arbeit, trotzdem konnte sie ein Ergebnis
vorweisen. Auch Nico hatte anfangs Verständnisprobleme, bis er schließlich
doch die Arbeitsweise verstand und auch zu vorzeigbaren Ergebnis kam. Innerhalb der grünen Gruppe hatte Felix
große Schwierigkeiten. Er fand kein passendes Asthäkchen, sein Holz zerbrach
sehr bald. Auch gelang es ihm nicht einen Faden zu spinnen. Er wollte auch
keinen Webrahmen bauen. Wir konnten beobachten, dass er allgemein nicht sehr
geschickt bei den Arbeiten war. Abschließend bleibt festzuhalten, dass
auffällig mehr Jungs als Mädchen dieses entspannte Arbeiten genossen.
Zusammen zu sitzen, zu reden und eine leichte Tätigkeit aus zuüben gefiel den
meisten, gerade nach den für viele sehr anstrengenden zwei ersten Tagen |
Reflexion TN |
Gruppe Gelb mit Beni, Johanna, Matthias, Kerem, Benedict, Sandra, Marina. 20.8.03 Gestern hatten wir uns
Äste gesucht und mit Schafswolle einen Faden gesponnen. Wir haben uns 4 ca.
20cm lange Stöcke gesucht und daraus einen Webrahmen gebaut. Nun webten wir
unsere gesponnene Wolle in den Webrahmen und anschließend mit Waldboden verziert.
Der Name Spinnen kommt
daher, dass die Frauen früher beim Spinnen Geschichten erzählten und dabei
übertrieben (spinnen). |
|
Gruppe Rot mit Nico, Rita, Daniel, Steven, Belinda. 21.8.03 Zum Spinnen sollte sich
jeder eine Astgabel suchen. Danach musste man sich mit 4 selbstgesuchten,
gleichlangen Stöckchen einen Webrahmen basteln, auf den wir die Wollfäden
webten. |
|
Gruppe Rot mit Nico, Rita, Daniel, Steven, Belinda. 21.8.03 Das Spinnen
funktionierte bei manchen von uns recht gut, andere brauchten noch eine
kleine Starthilfe. |
|
Gruppe Grün mit Daniel, David, Katharina, Felix, Michelle. 22.8.03 Danach spinnen wir aus
Wolle einen langen Faden, bauten uns Webrahmen und webten den Faden hinein.
Einige schmückten das Gewebe mit schönen Sachen. Wir erfuhren viel über die
Kleidung im Laufe der Zeit. Früher kleideten sich die Leute mit Fellen von
Tieren. Wir brauchten vier Hölzer, Schnur, ein Gabelholz, Messer, Säge. Man
muss ein wenig Wolle um das Gabelholz drehen. Für einige war das sehr
schwierig. Hat aber sehr viel Spaß gemacht. Wir haben einen schönen Webrahmen
gemacht. Bei manchen hat es nicht so funktioniert aber die anderen haben
ihnen geholfen. Die meisten haben noch nie gewebt. |
Programm |
Warming up |
Ziel |
Morgendliches körperliches und mentales
„Aufwärmen“ der TN und der Gruppe insgesamt. Entwicklung eines Zeremoniells zur klar
erkennbaren Strukturierung des Tages Aufbau von Vertrauen |
Zeitbedarf |
30 Minuten vor dem Frühstück |
Umsetzung (Planung) |
Allmorgendlich vor dem Frühstück gemeinsame
Erlebnispädagogische Aktion (Rückenmassage, Blinde Raupe, Gebärdenspiel u.a.) |
Durchführung (konkret) |
Allmorgendlich wie geplant |
Ergebnis |
Gemeinsamer Gruppenprozess, Einstimmung auf den
tag |
Reflexion |
Das morgendliche Warming up hat allen gut getan
und es sollte nicht darauf verzichtet werden. |
Reflexion TN |
Gruppe Rot mit Nico, Rita, Daniel, Steven,
Belinda. 21.8.03 Als morgendliches Aufwärmspiel mussten wir uns
gegenseitig blind durch die Landschaft führen und den Weg, den man blind mit
seinem Begleiter zurückgelegt hat beschreiben. |
|
Gruppe Grün mit Daniel, Felix, David, Katharina, Michelle. 22.8.03 Morgens spielten wir
ein sehr lustiges Spiel. Jeder suchte sich einen Partner und man musste den
anderen blind führen. |
|
Gruppe Gelb mit Benni, Sandra, Matthias, Kerem,
Benne, Marina. 21.8.03 Am Morgen mussten wir uns die Augen verbinden und
uns im Kreis aufstellen. Wir drehten uns nach links, um den Partner bei den
Schultern zu fassen. So liefen wir hinter einer Lockpfeife her. |
|
Gruppe Grün mit Daniel, David, Katharina, Felix,
Michelle. 22.8.03 Morgens nach dem Frühstück spielten wir das
Gruppenspiel Eulen und Raben. Es hat uns allen viel Spaß gemacht. |
|
Gruppe Gelb mit Marina, Matthias, Benny, Sandra,
Benne, Kerem. 22.8.03 Am Morgen spielten wir das Spiel „Schleiereulen
und Krähen“. Dabei teilten wir uns in 2 Gruppen auf. Anna-Lena und Philipp
machten verschiedene Aussagen, die entweder richtig oder falsch waren. Wenn
die Aussagen falsch waren, mussten die „Eulen“ versuchen die „Krähen“ zu
fangen. Das ganze ging auch umgekehrt. Nach dem Spiel ging das Tagesprogramm
los. |
Programm |
Gruppenspiele |
Ziel |
Förderung der Gruppendynamischen Prozesse Spiel, Spass, Entspannung Ausgleich zu dem anstrengenden Tagesprogramm |
Material |
i.A. Waldgegenstände |
Geräte |
Kletterseile für anspruchsvollere aufgaben |
Zeitbedarf |
½ - 1 Stunde |
Umsetzung (Planung) |
Täglich vorzugsweise am Nachmittag nach
Absolvierung des Gruppenprogrammes oder bei Bedarf Auswahl der Aktionen situationsbedingt aus dem
Kontingent der „Abenteuerspiele“, gegf. Variation oder Anpassung an die
örtliche Situation |
Durchführung (konkret) |
Wie geplant |
Ergebnis |
Die Abenteuerspiele hanen immer großen Spass
gemacht. Die gruppenpädagogischen Aufgaben (Teamgeist, Kommunikation mit der
gesamten Gruppe) wurden nicht immer gelöst. Es entstand jedoch zusehends ein
„Gruppengeist“, wonach es nicht unbedingt oberstes Ziel ist zu gewinnen, vielmehr gewann das Miteinander
zusehends an Bedeutung. |
Reflexion |
Die erlebnispädagogischen Abenteuerspiele sind
ein wichtiger Bestandteil des Lagerlebens und haben eine bedeutende Rolle in
der Zusammenführung der recht unterschiedlichen TN. Die Effekte können stets unmittelbar beobachtet
werden. |
Reflexion TN |
Gruppe Gelb mit Beni, Johanna, Matthias, Kerem, Benedict, Sandra, Marina. 20.8.03 Gesternmorgen hatten
wir ein Inselspiel gespielt. |
|
Gruppe Rot mit Belinda,
Nico, Rita, Steven, Daniel. 20.8.03 Bei der
Wildbachüberquerung mussten wir den gestellten Bach überqueren. Wir hatten
einen guten Weg gefunden und haben alle überlebt. |
|
20.8.03 Als Abschlussspiel des
Tages spielten wir Fuchsjagd. |
|
Daniel, Nico, Rita,
Belinda, Steven. 22.8.03 1.Spiel: Eulen gegen
Krähen ·
Material: 3 Baumstücke ·
Die Eulen mussten die Krähen fangen, wenn die
Aussage oder Antwort falsch war. Die Krähen mussten die Eulen fangen, wenn
die Aussage oder Antwort richt war. ·
Die Krähen hatten das Spiel gewonnen ·
Es war ziemliches Durcheinander, weil niemand
wusste, wann man laufen musste und wann nicht. ·
Das Spiel war spaßig und jedem hat es von uns
Spaß gemacht. ·
Bei diesem Spiel gab es nichts Neues. “Bild“ |
|
Daniel, Nico, Rita,
Belinda, Steven. 22.8.03 3. Spiel am Abend:
Klettern und Bestechen des Bosenbergwächters ·
Ideefindung innerhalb von 7 Minuten ·
Umsetzung der Idee: in einem Sitz herziehen zum
Bosenberg ·
Turmwächter mit Schnaps (Wasser) bestechen ·
Herunterholen des Schatzes |
|
Gruppe Gelb mit Marina,
Matthias, Benny, Sandra, Benne, Kerem. 22.8.03 Am Abend machten wir
ein Gruppenspiel. Dabei ging es dann eine Schlucht zu überqueren, ohne den
Boden zu berühren. Als Hilfe hatten wir einige Seile und 3 Bandschlaufen. Ein
großes Seil war über die „Schlucht“ gespannt. Um uns herum lagen größere
Äste, aus denen wir nicht hinaustreten durften. Langes Diskutieren –
schlechte Gruppenarbeit – vieles ausprobiert. Am Schluss, dank Kerems Idee,
doch herüber gekommen – mussten den Wächter mit 4 Becher „Schnaps“ bestechen
– Überraschung bekommen. Anfang Umsetzung schlecht, am Schluss gut. |
|
Gruppe Grün mit Daniel, David, Katharina, Felix,
Michelle. 22.8.03 Am Abend spielten wir Schluchtüberquerung. Jeder
musste an dem Seil über eine „Schlucht“ und auf der anderen Seite etwas
Kleines Süßes auf einem Baum holen. Vier Becher mit Wasser mussten auch auf
die andere Seite, um den Baumwächter zu bestechen. Das alles, die zwei Aufgaben
haben wir geschafft und es war ein super cooler Tag für uns. |
Programm |
Gruppenspiel:
Wanderung mit Karte während der Dämmerung |
Ziel |
Orientierung im unbekannten Gelände Grenzerfahrungen Indirekte Kommunikation Förderung der Gruppendynamik |
Material |
Örtl. Karte |
Geräte |
Trotz Dunkelheit lediglich eine Taschenlampe bei
den Betreuern für Notfälle |
Zeitbedarf |
3 Stunden |
Umsetzung (Planung) |
Als Gruppenaufgabe wurde in der Dämmerung eine
Orientierungswanderung durchgeführt. Eine Gruppe sucht einen (unter den Betreuern)
vorher vereinbarten Zielpunkt auf. Der Weg dahin allen TN als aauch den
Betreuern unbekannt. Die erste Gruppe soll nun der nachfolgenden Gruppe durch
Zeichen und Informationen die Möglichkeit geben, ihr zu folgen und den
Zielort zu finden. |
Durchführung (konkret) |
Die erste Gruppe machte sich auf den Weg durch
das Tiefenbachtal, um einen Aussichtspunkt in der Nähe von Leitersweiler
anzusteuern. Die zweite Gruppe folgte nach ca 15 Minuten. Die Verhältnisse in der Tiefenbachtalschlucht
waren nass, schlammig, dunkel und alles war voller Hindernisse (umgestürzte Bäume, kaum Platz zum Gehen,
steile Schluchtwände). Zudem waren zahlreiche frische Suhlen vorhanden. |
Ergebnis |
Bereits die erste Gruppe hatte große Probleme
hinsichtlich der Auswahl von begehbaren Waldplätzen. Zur Kommunikation mit
der Folgegruppe wurden aus Ästen große Pfeile gelegt, die auch fast alle
gefunden wurden. Das Ziel konnte von
der Startgruppe nach zahllosen Schwierigkeitn und der Überwindung vieler
Ängste gefunden werden. Die Folgegruppe konnte zunächst der gelegten
Strecke gut folgen, verlor sodann jegliche Orientierung. Nun musste beraten
werden, wie die Startgruppe wohl weitergegangen ist und von welchen
Beweggründen Sie geleitet worden war. Nach einer Weile konnten wieder Zeichen gefunden
werden (die Strategie und die Überlegungen haben sich als richtig erwiesen). Alsbald
gelangte die Gruppe an den Zielpunkt, wo die Startgruppe bereits voller
Spannung wartete. Es gab ein riesengroßes „Hallo!“ und die Anspannung verflog
innerhalb weniger Sekunden. Die Richtung des Rückweges wurde anhand des
Sternenbildes und einiger Landschaftselemente (Bosenbergturm) gefunden. |
Reflexion |
Dieser Abenteuer-Orientierungsgang in der
Dunkelheit durch die „Schweineschlucht“ ohne Kommunikationsmöglichkeit war
wohl einer der Höhepunkte der Woche. Schlagartig verwandelte sich die
Anspannung in ausgelassene Freude, die bis tief in die Nacht andauerte. Bemerkenswert ist, das die durchwanderte
Landschaft selbst den TN aus der unmittelbaren Nachbarschaft absolut
unbekannt gewesen ist und sich auch nach der Freizeit bis zum Nachtreffen niemand
dorthin gewagt hat. |
Reflexion TN |
Gruppe Rot mit Nico,
Rita, Daniel, Steven, Belinda. 21.8.03 Abends machten wir eine
Schnitzeljagd zur Schutzhütte an den Leitersweiler Buchen. Dabei mussten die
Grünen und die Roten den Pfeilspuren der Gelben folgen und sie finden. Wir
hatten an diesem tag besonders durch die Schnitzeljagd sehr viel Spaß gehabt.
Wir kennen jetzt den „Großen Wagen“ und den „Polarstern“. |
|
Gruppe Gelb mit Benni,
Sandra, Matthias, Kerem, Benne, Marina. 21.8.03 Nach dem Essen machten
wir in der Dämmerung eine Art Schnitzeljagd, Unsere Gruppe ging voraus und
legte mit Holz und Steinen Pfeile, die der anderen Gruppe den Weg wiesen. Auf
einer Hütte an den Leitersweiler Buchen warteten wir auf die anderen. Da so
einen Wanderung noch sehr neu für uns war, fanden wir sie sehr spannend und
es machte viel Spaß. Die andere Gruppe hatte zwar manchmal Schwierigkeiten,
unseren Pfeilen zu folgen, Aber am Schluss fanden wir uns. |
|
Gruppe Grün mit Daniel, Felix, David, Katharina, Michelle. 22.8.03 Abends machten wir eine sehr schöne Nachtwanderung.
Die gelbe Gruppe ging vor und legte den Weg mit Pfeilen. Sie hatten eine
Viertelstunde Zeit dafür. Neu für uns waren die vielen, wunderbaren,
gigantisch leuchtenden Sterne, das Marschieren im Dunkeln und einige von uns
haben zum ersten Mal den „großen Wagen“ gesehen. |
Programm |
Umgang mit
den Witterungseffekten |
Ziel |
Systemzusammenhänge erfahren (Witterung,
Lebensraumbeziehungen, ökologische Zusammenhänge u.a.) Kompetenzen entwickeln Soziale Zusammenhänge erfahren, erlernen und
erleben. Nach Abschluss der Maßnahme dazu in der Lage
sein, im Einklang mit der Natur selbst und eigenständig Freizeiten für sich
im Wald zu organisieren Einen Weg für sich und die Gruppe hinsichtlich
der Unbillen der Witterung (Starkregen, Gewitter, Schlamm, Kälte) zu finden |
Umsetzung |
Die Witterungssituation machte uns nur
kurzfristig etwas zu schaffen. Zu Beginn im Rahmen der Hinwanderung und am
ersten Tag gab es starke Regenfälle. Im übrigen war das Wetter eher unangenehm
heiß. |
Ergebnis |
Es musste niemand erkältungsbedingt das Lager
verlassen. |
Reflexion |
Dreh- und Angelpunkt einer Naturerlebnisfreizeit
bleibt die Regen-Ausstattung. Bei der Sichtung der Regenkleider bei der
Begrüßung wurde der Zustand der Regenkleider begutachtet. Alle TN warn gut
mit Regenkleider ausgestattet. |
Programm |
Gesamtreflexion
/ Reflexion |
Ziel |
Besinnung des Erlebten und Erlernten Dokumentation der Prozesse Individuelle bzw. Gruppenreflexion zur
Verdichtung und Rekapitulation |
Material |
1 Bogen Karton sowie 1 Bleistift pro Person bzw. Gruppe |
Zeitbedarf |
30 Minuten morgens |
Umsetzung (Planung) |
Erstellung der schriftlichen Tagesreflexion des
Vortages nach dem Duschen vor Programmbeginn Die Reflexion erfolgt i.A. anonym mdl. Gruppenreflexion nach jeder Einheit bzw. bei
Bedarf (s.a. Lagerrat) |
Durchführung (konkret) |
Wie geplant |
Ergebnis |
Sowohl die Einzel- als auch die Gruppenreflexion,
die Tages- und die Wochenreflexion wurden von den TN sehr ernst genommen und
gerne ausgeführt. Möglichkeiten zum Schreiben finden sich. |
Reflexion |
Auch bei der Erstellung der Reflexionen zeigt
sich – über alle Schulformen hinweg – Defizite im Umgang mit (schriftlicher)
Sprache. Die schriftliche Reflexion gehört zum
Tagesritual, wird auch gerne angenommen. . Einzelne TN sind damit jedoch
bisweilen überfordert. Dennoch sollte die schriftliche Reflexion als
Einzel- und Gruppenreflexion als auch die mündliche Gruppenreflexion
beigehalten werden. |
Programm |
Lagerrat |
Ziel |
Stärkung des demokratischen Bewusstseins und
Förderung der gruppenorientierten Handlungskompetenz Soziale Zusammenhänge erfahren, erlernen und
erleben Alle relevanten Entscheidungen werden in der
gesamten Gruppe getroffen (Lagerrat) Demokratie leben |
Zeitbedarf |
Pro Lagerratssitzung mindestens 15 – 30 Minuten,
gegf. Mehrfach täglich |
Umsetzung (Planung) |
Der Lagerrat trifft sich mindestens einmal
täglich oder bei Bedarf (anstehende Probleme) Jeder Teilnehmer incl. Betreuer hat bei
Beschlussfassung eine Stimme. Es soll
jeder frei zu wort kommen können. Der Lagerrat wird von den gewählten
Vertretern der TN geleitet. Im Lagerrat werden alle Angelegenheiten des
Lagers basisdemokratisch erörtert und einer Lösung zugeführt. |
Durchführung (konkret) |
Wie geplant Zu Beginn wählte die gesamte Gruppe 2 Personen
aus ihrer Mitte zu den Lagersprechern. Der Lagerrat diskutierte alle
relevanten Probleme und beschloss eine Lösung dazu, traf sich zur Tagesreflexion
oder traf sich zur Lösung von Konflikten. |
Ergebnis |
Der Lagerrat zeigt allen Teilnehmern durch
praktisches Erleben, dass Sie ernst genommen werden, dass ihr Beitrag
ungeachtet der vertretenen Meinung Akzeptanz findet und das Gemeinschaftsleben
jeden einzelnen TN benötigt. Die hohe Akzeptanz und Motivation der TN fusst
massgeblich auf dem Instrument des Lagerrates. Die gewählten Sprecher haben
dabei nicht immer eine leichte Aufgabe. Auch ist es seitens der Betreuer
notwendig, die gebotene Zurückhaltung einerseits zu zeigen, andererseits aber
auch Prozesse zu entfachen und zu steuern. |
Reflexion |
Es entstand eine demokratische Gesprächskultur
(ausreden lassen, nicht auslachen etc.). Durch die Entscheidungsverlagerung
auf die Basis wurde ein hohes Maß an Verantwortungsübernahme, Akzeptanz von
Entscheidungen und Kompetenzentwicklung gefördert. Die Funktionalisierung (Lagersprecher)
zeigte demokratische Strukturen auf (erlebtes Gemeinwesen). Wichtigstes Thema des Lagerrates war der Heimgang
eines TN, der sich mit der Gesamtsituation nicht abfinden konnte. Mehr als
zwei Tage lang haben alle – sowohl in der Gesamtgruppe als auch in
Einzelaktionen – entsprechende Gespräche geführt und Maßnahmen getroffen. Das
der TN schliesslich dennoch nach Hause gebracht wurde, hat die Gruppe stark
belastet. Der Lagerrat ist tragendes Element des
Waldlagers. |
Bach-Staap
, Astrid, Schulstraße 10, 66333 Völklingen , 06898-439565 Lagerleitung, Referentin, BetreuerIn |
|
Back, Belinda, Mädchen, Wilhelmstraße
20, 66606, St Wendel, 06851/808745 |
|
Back, Benedict, Junge,
Wilhelmstraße 20, 66606, St Wendel, 06851/808745 |
|
Becker, Nicolas, Junge,
Rückweiler Straße 34, 66629, Freisen, 06855/7154 |
|
Biehl, Marina, Mädchen, Buchwaldstraße
9, 66606, St Wendel, 06851/912171 |
|
Enoch, Kerem, Junge, Holzer
Straße 77, 66287, Quierschied, 06897/680872 |
|
Franz, Steven, Junge, ,
66606, St Wendel, Hospitalstraße 26,
66538 Neunkirchen (Anmeldung Frau Kirsch) |
|
Staap,
Anna-Lena Schulstraße
10, 66333 Völklingen , 06898-439565 JugendbetreuerIn |
|
Hollenbach
, Andrea,Lauterbacherstraße 9, 66333 Völklingen, 0 68 98 – 432739 Referentin,
BetreuerIn |
|
Johann, Daniel, Junge,
Friedhofstraße 18, 66606, St Wendel, 06854/709317 |
|
|
Katharina Staap Schulstraße 10 66333 Völklingen 0 68 98 – 43 95 65 / 01 77
– 6 60 62 76 |
Klos,
Daniel, , Schaumbergstraße 148, 66822, Lebach, |
|
Koepke, Philipp, Junge,
Beethovenstraße 5, 66606, St Wendel, 06851/4456 |
|
Lieske, Felix, Junge, Vor
Gumbelsbach 11, 66636, Theley, 06853/400874 |
|
Piro,
David, , Im Kehrwäldchen 9, 66690, Namborn, |
|
Reuter,
Michelle, Mädchen, Paul-Gerhardt-Str, 44, 66606, St Wendel, 06856/1308 |
|
Rutz,
Mathias, Junge, Friedrichstraße 61, 66538, Neunkirchen, 06821/983837 |
|
Scheib,
Rita-Maria, Mädchen, Spiemontstraße 35, 66606, St Wendel, 06851/7335 |
|
Schmal
, Phillipp, Alte Nachtweide 11, 66571 Eppelborn Jugendbetreuer |
|
Schneider,
Benedict, , Bosenberg 4, 66606, St. Wendel, |
|
Staap
, Arnulf, Schulstraße 10, 66333 Völklingen , 06898-439565 |
|
Weber,
Sandra, Mädchen, Dörrwies 10, 66606, St Wendel, 06851/5297 |
Einzelreflexionen der TeilnehmerInnen
Mir hat weniger gut gefallen … |
Mir hat gut gefallen … |
Diese Themen haben mich weniger interessiert … |
Diese Themen haben mich interessiert .. |
Ich möchte gerne mehr wissen über … |
Sonstige Anmerkungen: |
Das
manche Teilnehmer andere total runter gemacht haben und sie regelrecht zum
Kampf provoziert haben. (Rita) |
Die
Wolfsjagd war vor allem im Dunkeln total super. Auch die Schnitzeljagd, das
Schluchtüberqueren, der wilde Fluss und besonders die Arbeit der Gruppen waren
toll |
Keine
Themen waren für mich uninteressant |
Die
gesamten Themen waren höchst interessant für mich. Besonders die Arbeit bei
Astrid = Spinnen, Weben |
Das
Filzen, Spinnen, Weben, über die Wolle, die Natur und besonders über Jugendfreizeiten
von MALTIZ |
Es
hätte ruhig länger dauern können! Ich habe einiges rund ums Thema Filzen, Weben,
Spinnen dazu gelernt. |
Dass
es doch ein bisschen Streit untereinander gab und dass wir kaum Feuer machen
durften |
Dass
wir viel Spaß hatten, dass wir kochen durften und dass wir sehr viele Spiele
gemacht haben. Und dass die Betreuer sehr nett waren. |
Das
Spinnen hat mich weniger interessiert. |
Das
Filzen, der Hausbau und wie man es baut |
Die
Bäume und von den Tieren |
Ich
fand es gut, dass die Hunde dabei waren, weil mit diesen hatte ich viel Spaß.
Ich fand es „sau cool“ und mache es wieder |
Dass
sich fast immer einer in den Haaren hatte. Dass einer nach hause ging. |
Die
Spiele, das Tagesprogramm, Klettern, Wolfsjagd, Nachtwanderung |
Klobau |
Spinnen
mit Wolle, Filzen, Küchendienst, Badbau, die Spiele |
Spinnen
mit Wolle, Klettern |
Die
Woche war schön, Arnulf maulte zwar oft. |
Die
viele Arbeit |
Dass
ich viele Freunde gefunden habe Nico |
Spinnen |
Kochen,
Filzen |
Ich
würde gerne mit Benedict in Verbindung bleiben |
Es
war toll |
Dass
Philipp nach hause gegangen ist |
Die
ganzen Spiele |
Spinnen,
Weben |
Wasser
holen |
MALTIZ |
Es
war sehr schön |
Dass
Steven sehr faul war und dass Philipp gegangen ist und dann Benni mitholen
wollte. Die kalte Dusche |
Die
Spiele waren witzig und ausgefallen. Das Essen war meistens gut. Dass Benni
doch geblieben ist. Die Schnitzeljagd war geil. |
Weben |
Filzen,
Kochen, Hausbau |
Die
Tiere und ihre Geräusche |
Die
Woche war gut gestaltet. Anna-Lena und Philipp hatten es in dieser Woche sehr
gemacht. |
Der
Regen und die Kälte Katharina |
Dass
so viele Freunde gefunden worden sind |
Die
Küche |
Filzen,
Spinnen |
Filzen |
Ich
will es noch mal machen |
Der
Waldort: hohe Bäume |
Die
Wassersituation |
|
|
Den
Landkreis St. Wendel |
Prima Truppe |
Die Toilette |
Die
Dicke Berta |
Arbeit
mit Wolle |
Das
Kochen |
Feuer
machen |
Nächstes
Jahr wieder |
Problem
Philipp, Staub, wenig Wasser, eigene Faulheit |
Höherer
Mädchenanteil, nette Leute, Arrangement in der Gruppe, gutes Team (v.a. Anna-Lena
und Philipp), lockerer Umgang, Schlucht |
|
|
Steven,
Philipp |
Längerfristiges
Zusammensein danach |
|
Die
Schnitzeljagd, die gemeinsame Zusammenarbeit und der Hüttenbau |
|
Alles |
Das
Anzünden des Feuers mit Steinen |
Ich
möchte gerne auf jede weitere Freizeit mit: Arnulf, Astrid, Anna-Lena und Philipp |
Mir
hat weniger gut gefallen auf die Toilette zu gehen |
Ich
fand die Dusche sehr cool und sehr kalt |
Ich
fand die Themen über das Gluten sehr interessant |
|
|
Ich
fand es sehr schön, dass Freundschaften entstanden sind |
Mir
hat weniger gut gefallen, dass die Baumstämme am Haus hochgeschleppt wurden
und dass einige total faul waren |
Mir
hat gut gefallen die ganzen Leute, das Essen, die Spiele, die Zusammenarbeit
und die ganzen Betreuer Marina |
Die
Klothemen, weil das wirklich eklig ist. Abends die Wildschweinaktion |
Hunde,
Menschen, Streitthemen, weil es Spaß gemacht hat, zu zuhören |
Ob
die Betreuer sobald wie möglich noch mal einen Ausflug organisieren und über
die nachts einsetzenden merkwürdigen Tiergeräusche |
An
der Gruppenarbeit muss noch etwas geschafft werden |
Dass
alle gleich abends eingeschlafen sind und dass einige aus der Gruppe sich als
Oberhaupt aufgespielt haben |
Das
ganze Programm hat mir gut gefallen. Die Leute waren total cool |
|
Das
Spinnen, das Weben, das Kochen. Aber am meisten hat mir das Filzen gefallen |
Über
das Filzen und Weben |
Die
Woche war sau cool aber leider hatte bei dem einen Spiel die Gruppengemeinschaft
gefehlt. |
Fast
alles |
Das
Kochen |
Am
ersten Tag das Haus bauen |
Das
Klettern an den Bäumen |
|
|
Dass
ich fast ganz allein die Fragebogen ausfüllen musste, dass einer heim gegangen
ist und die Klopperei, das kalte Duschen war nicht so angenehm und die
Toilette |
Gut
gefallen hat mir: die Spiele, die Schnitzeljagd, das Weben und Spinnen mit Wolle,
der Küchendienst, die Leute, Betreuer, Hunde und die Freundschaften |
Diese
Wildschweine waren nicht so toll |
Aus
was Wolle besteht und wie sich die Leute früher gekleidet haben, wie man
Wolle verarbeitet und die anderen Leute |
Ob
wir nächstes Jahr wieder in diesem Wald sind |
Es
war eine suuuupertolle Woche in der ich viele Freunde gefunden habe. Diese Woche
werde ich nie vergessen |
Die
Nächte |
Alle
haben sich gut verstanden, keine großen Konflikte, die Nachtwanderung, Weben,
Spinnen |
Hüttenbau |
Weben,
Spinnen, Tiere, Bäume |
Tiere,
Weben, Spinnen |
Es
hat mir so gut gefallen, dass ich gerne noch mal komme |
Der
Küchendienst |
Das
Spinnen |
Grün |
Rot
und Gelb |
Felix,
ich will den näher kennen lernen |
Die
Betreuer haben mir gut gefallen. Am besten Arnulf, Astrid, Anna-Lena |
Beobachtungen (Lagerleitung)
Montag,
18.8.03
Ankommen
Starker
Regen, viele nass. Michelle und Daniel bis auf die Haut, schlechte
Regenkleidung. Ganze Tag ging auf Hausbau drauf. Große Motivation bis zur
Erschöpfung. Dach mit Plane überzogen. In der Nacht: Belinda weint, klagt über
Übelkeit und große Enge im Haus. Rita, Marina und Nico sehr hilfsbereit. Arnulf
in der Nacht noch einmal raus zum trösten. Keiner hat richtig geschlafen.
Dienstag,
19.8.03
Morgenmassage
macht Laune
Arbeit
in Gruppen: Rot = Küche, Gelb = Dusche, Grün = Toilette ( Daniel, Felix, David,
Katharina und Michelle). Boden sehr hart wegen der großen Trockenheit in den
letzten Wochen. Felix und David sehr fleißig beim Ausheben der Grube, während
des Sägens abgeseilt. Michelle, Katharina und David sehr motiviert. Philipp
will nach hause, hat wohl andere Vorstellungen von allem. Soll noch eine Nacht
bleiben. Zieht David auf seine Seite. Heimlich mit Vater telefoniert. Wir haben
Frau Kirsch informiert. Regen vorbei, mehr Platz im Haus. Nach Besichtigung der
sanitären Einrichtungen 1, Wolfsjagd. Anna- Lena und Philipp übernehmen
Schlafplatzeinteilung.
Mittwoch,
20.8.03
„Wildbachüberquerung“
Die
Roten sind ein Team, andere Gruppen noch nicht teamfähig. Philipp will
unbedingt nach hause, die Waldluft macht ihn krank. Benni will bleiben. Frau
Kirsch holt ihn ab und bringt ihn nach hause. Die Gruppe hat mit vielen
Argumenten versucht, Philipp zum Bleiben zu bewegen. Philipp wird hysterisch.
Anschließend Arbeit in Gruppen. Spinnen und Weben mit Sandra, Marina, Kerem,
Mathias und Benedict. Sandra schnell fertig, Webrahmen sehr hübsch mit
Naturmaterial verziert. Kerem gleichmäßiger Faden. Beim Duschen Mädels sehr
schamhaft, es dauert alles sehr lange. Wolfsjagd im Dunkeln, Mädels sehr viel
Angst. Arnulf mimt ein Wildschwein. Marina weint, Panik bricht aus. Anna-Lena
und Philipp nehmen alle Taschenlampen an sich und übernachten mit im Haus.
Sofort Ruhe. Alle schlafen.
Donnerstag,
21.8.03
„Blinde
Führung“, in Gruppen und mit Partner sehr lustig. Die Roten sind Belinda, Nico,
Daniel. Daniel sehr geschickt, Belinda verzweifelt. Arbeit mit Nico sehr
lustig. Konfliktgespräch mit Daniel und Marina. Daniel enttäuscht wegen Arnulf,
er vergöttert Arnulf. In der Dämmerung Orientierungsgang durch Tiefenbachtalschlucht
zu den Leitersweiler Buchen. Anna-Lena und Philipp führen eine Gruppe trotz Dunkelheit
durch abenteuerliche Schlucht: Spitzenleistung. Für alle, auch Betreuer ein
riesiges Abenteuer.
Freitag,
22.8.03
„Eulen
und Krähen“ großes Durcheinander, trotzdem sehr lustig. Arbeit in Gruppen.
Felix hatte keine große Lust. David ebenfalls. Rita schnell fertig, Katharina
brauchte viel Unterstützung. Abendliches Spiel: „Schluchtüberquerung“. Nico ist
der große „Macher“ und setzt sich für die Gruppe ein, Marina ebenfalls. Leider
ignorieren sie die Einwände der anderen Teilnehmer. Viele Problemlösungen
werden nicht diskutiert. Abendliches Singen mit Gitarre. Anna-Lena und Philipp
musikalische Umrahmung, spielen die Lieder der Jugendlichen. Viele Hornissen zu
Besuch, kein Problem. Daniel fotografiert mit Arnulfs Kamera. Alle sehr
ausgelassen.
Samstag,
23.8.03
Abholtag.
Aufräumen, einpacken und Reflektionen brauchen sehr viel Zeit. Steven Streit
mit Nico, weil er nicht schreiben möchte. Steven weint und zieht sich zurück.
Am späten Vormittag kommen schon die ersten Eltern. Abschlussspiel: „Pyramide“
gelingt beim dritten Anlauf.
Kreisstadt St. Wendel •
Postfach 1680 • 66596 St. Wendel Kreisstadt St.
Wendel
|
Amt oder Abteilung |
Jugendbeauftragte |
|
Isolde Kirsch |
|
Büro |
Hospitalstraße 35-37 |
|
Tel 0 68 51 |
93680 |
|
Durchwahl 0 68 51 - |
237 |
|
Mobil - |
0175 5848702 |
|
E-Mail |
IsoldeKirsch@aol.com |
|
|
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Ihr Schreiben |
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Mein Schreiben |
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Datum |
12.10. 2003 |
Mit Jeans
in die Steinzeit!
In der Zeit vom 18.8. - 23.08.03 erlebten 16 Jugendliche aus dem Raum St. Wendel eine ganz andere Art von Freizeit, die durch eine Kooperation des Jugendbüros St. Wendel und dem Verein für Waldpädagogik Maltiz e.V. realisiert werden konnte.
Jeder, der mit jungen Menschen zu tun hat, weiß zu welchen Begeisterungsstürmen Jugendliche und Kinder in der Lage sind wenn es heißt “Wir gehen in den Wald spazieren!”. Der Wunsch der Jugendbeauftragten war es jungen Leuten die Möglichkeit zu geben eine andere Art der Naturerfahrung zu machen und sich dadurch auch ein eigenes Verständnis der Natur anzueignen.
Hier mit den Waldpädagogen von Maltiz e.V. war das ganz anders. Im Vorfeld wurde den Jugendlichen mitgeteilt auf was sie sich einlassen. Eine Woche lang weder Handy noch Walkman, kein Fernseher und kein bequemes Bett, niemand der das Mittagessen kocht und die Socken hinterher räumt. Stattdessen Abenteuer pur.
Die Jugendlichen mussten zunächst über ca. 3 km ihr Gepäck alleine in den Wald tragen und das Wort “schlechtes Wetter” einfach aus ihrem Wortschatz streichen. Die erste Aufgabe bestand darin die Grundbedürfnisse wie Wärme, Trockenheit für die Nacht und das Aufbauen eines Lagers gemeinsam zu bewältigen. Viele der Jugendlichen hatten bis dahin noch nie unter dem freien Himmel im Wald geschlafen und nun war es ihre Aufgabe dafür zu sorgen dass alle sich wohlfühlten. Den Betreuern kam dabei nur die Rolle zu auf Gefahren aufmerksam zu machen und mit anzugreifen wo beim Projekt Hüttenbau fehlende Hände gebraucht wurden. Weiterhin wurde das Leben in der Gruppe durch einen Lagerrat geordnet und geregelt und sogar ein Lagergericht wurde einberufen. Alle Jugendlichen waren aktiv an der Versorgung beteiligt - und jeder der einmal sein Trinkwasser von der Quelle holen musste bekam dadurch ein anderes Bewusstsein für Ressourcen der Natur und aktiven Umweltschutz. Ein weiteres Projekt war das Thema Hygiene und Sauberkeit. Mit sehr viel Elan wurde hier eine saubere, hygienische und umweltgerechte Toilette im Wald gebaut. Die beste Leistung zeigten sie allerdings mit der Errichtung einer Dusche am Bach. Fachmännisch und von allen gerne genutzt. Neben diesen Bauprojekten standen aber auch das Erlernen verschiedener Fähigkeiten an wie z. B. arbeiten mit Filz, schnitzen usw.
Die Teilnehmer erlernten darüber hinaus auch wichtige soziale Elemente. Die Gruppe bestand aus Jugendlichen verschiedenster sozialer Schichten und der Umgangston wie auch die sozialen Kompetenzen der einzelnen Teilnehmer wurde durch diese Dynamik sehr positiv angeregt, sodass aus der Sicht des Jugendbüros diese Art der Freizeit ein eindeutiger Erfolg war. Die Ziele wie Umweltbewusstsein, soziale Kompetenzen, Erleben eigner Grenzen und Schwächen im Gruppenverband, natürliches Umgehen der Geschlechter untereinander ohne Rollenzuschreibungen, konnten ohne Einschränkungen von sämtlichen Teilnehmern der Freizeit als Bereicherung in ihr Repertoir sozialer Fertigkeiten integriert werden. So haben sich die Jugendlichen auch daran beteiligt im Wald eine Gemeinschaftsschlafhütte mit sehr einfachen Mitteln zu bauen und lernten dabei, dass es wichtig ist etwas gemeinsam zu tun und dass einer alleine Nichts, alle zusammen aber alles bewältigen können.
Den Veranstaltern war dies ein besonderes Bedürfnis. Denn im Zeitalter der Individualisierung und Vereinzelung sollte die Gemeinschaftserfahrung eine Grundsäule dieser Bildungsfreizeit darstellen. Verantwortungen für das Lagerleben wie auch Rücksichtnahme und Kooperationsfertigkeiten im Team unter Beweis zu stellen, waren nur einige der Ziele eines solchen Freizeitangebotes, von welchem alle der teilnehmenden Kinder sicherlich über die Ferien hinaus ihr gesamtes Leben profitieren werden.
Zu der Freizeit ist auch eine CD mit annähernd
500 Fotografien verfügbar.