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"Vom Holz zur Kohle - Köhlerleben"
Donnerstag, 27. Februar 2003

Erlebnis-Vortrag
 

   

Termin

Donnerstag, 27. Februar 2003
Beginn: 19.00 Uhr
 

Ort

Warndt-Heimatmuseum
Am Bürgermeisteramt
66333 Völklingen-Ludweiler
zum Heimatkundeverein Warndt e.V.

 

Thema

"Vom Holz zur Kohle - Köhlerleben"
 

Inhalt

Multimedia-Vortrag "Vom Holz zur Kohle"

In diesem Multimediavortrag wird anhand praktischer Beispiele die Herstellung von Holzkohle vom (Baum-) Holz bis zum fertigen Produkt "Holzkohle" aufgezeigt.
Der Vortrag geht auch auf die geschichtliche Bedeutung der Holzkohle in unserer Region ein. Daneben werden interessante Aspekte zur Holzkohle und deren Verwendung aufgezeigt.

Video-Film von D. Falkenau
"Was ist bloß im Kohlwald los?"

35 Minuten

Die eindrucksvolle Dokumentation von D. Falkenau, Siersburg, schildert hautnah  die Ereignisse rund um die 1. Siersburger Köhlertage im Herbst 2002: Die Besucher können dabei den Aufbau und Bewirtschaftung des Kohlenmeilers im Siersburger  Kohlwald, die kulturellen Ereignisse rund um den Kohlenmeiler sowie das Köhlerleben miterleben.

Textbeiträge und Lieder
Kleine Textbeiträge und Lieder runden den Abend stimmungsvoll ab.
 

Referenten

MALTIZ e.V.

Astrid Bach-Staap, Andrea Hollenbach, Marga Lösch, Günther Böhm, Frank Schubert und Arnulf F. Staap
 

   

Eintritt

Der Eintritt ist frei

Auf Ihren Besuch freuen sich der Heimatkundeverein Warndt e.V. und MALTIZ!
 

Saarbrücker Zeitung vom 3.3.03

Holzkohle ist gut für die Zähne 

Experte Arnulf Staap berichtete auf Einladung des Heimatkundlichen Vereins Warndt über die Meilerwirtschaft

  Von THORSTEN MOHR

  Ludweiler. Wussten Sie, dass gute Holzkohle etwa aus 90 Prozent reinem Kohlenstoff besteht? Oder wie ein Kohlenmeiler aufgebaut ist? Nein? Macht nichts, das wissen wohl die meisten Menschen nicht. Und das, obwohl die Köhlerei im Saarland eine lange und wichtige Tradition hat. Aufschluss darüber gab am vergangenen Donnerstag ein Vortrag im Warndt-Heimatmuseum in Ludweiler, zu dem der Heimatkundliche Verein Warndt eingeladen hatte.

Das Thema "Vom Holz zur Kohle - Köhlerleben" lockte rund 40 Interessierte zum Multimediavortrag des Vereins "Maltiz - Naturerfahrung und Waldpädagogik" aus Völklingen. Arnulf Staap zeichnete auf unterhaltsame und anschauliche Weise den Aufbau eines Kohlenmeilers im Siersburger Kohlwald nach. Außerdem zeigte er dem Publikum, dass Holzkohle nicht nur zum Grillen gut ist. So machte er etwa auf die heilsame Wirkung der Holzkohle aufmerksam, indem er einfach ein Stück aß und dabei Vorteile für Zähne und Verdauung erläuterte. "Die Zähne sind dann zwar ein bisschen schwarz, aber einmal mit Wasser ausspülen, und schon sind sie wieder weiß", demonstrierte Staap.  

Der Vortrag machte auf viele Details der Köhlerei aufmerksam, die auch in der Regionalgeschichte ihre Spuren hinterlassen haben. So stamme der Name "Eschberg" in Saarbrücken nicht von der Baumart Esche, die dort häufig vorkommen soll, sondern von der "Esch", also der Asche der Köhlermeiler, die dort den Boden ebenso wie am Schwarzenberg dunkel gefärbt habe. Die Köhlerei hat entlang der industrialisierten Gebiete des Saarlandes eine lange Tradition. So gab es von St. Ingbert bis Merzig entlang des Saartales viele Köhler, die die umliegenden Glashütten und Schmieden mit Holzkohle versorgten. Staaps Beitrag wurde von Fotos, die die Bauarbeiten und den Betrieb des Siersburger Kohlenmeilers zeigten, untermalt. Der Meiler-Experte erläuterte noch viele weitere Details rund ums Köhlerhandwerk, zum Beispiel, welche Rückschlüsse man aus der Farbe des Rauches ziehen kann, der aus dem Köhler wabert, warum der Rauch eines guten Meilers nicht in den Augen brennt, sondern eher an ein würziges Dampfbad erinnert, oder warum man den Meiler mit angetrockneter Erde, so genannter Lösche, löscht und nicht mit Wasser. Nach einer Pause ging es weiter mit einem Dokumentarfilm von Dietmar Falkenau aus Rehlingen. Der gut 35-minütige Streifen des ehemaligen Maschinenbauingenieurs zeichnet den Aufbau und das gut zwei Wochen dauernde Abbrennen des Siersburger Meilers mit der Kamera nach. Die erlebnisorientierte Dokumentation verzichtet dabei auf jegliche Kommentare seitens des Filmemachers und begleitet die Akteure, Mitglieder des Vereins Maltiz und Jugendliche, lediglich bei ihrem Ausflug in die Industriegeschichte. Abgerundet wurde der Abend von kleinen Köhlergeschichten und -gedichten, die zwischen den Beiträgen ein dankbares Publikum fanden.

 
weitere Infos MALTIZ e.V.
Telefon + 49 - 68 98 - 43 95 65
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