Projekte

 

 

Naturerlebnis- und Bildungswoche
"Leben im Wald - Wildniswoche"

mit den TeilnehmerInnen am Freiwilligen ökologischen Jahr 2002/03

Thema

  Leben in der Wildnis
 

Termin

  Montag, 31. März - Freitag, 4. April 2003
     

Ort

 

Warndtwald bei Ludweiler" Bockenheimer Schlag" Abt. 165
in der Kinderstube der Rehe

Veranstalter

 

Saarl. Okologiezentrum Stiftung Hofgut Imsbach

Die Vormacher

 

Günter, Karl, Astrid, Arnulf, Günther, Marga, Andrea

Die Mitmacher

 

Florian, Manfred, Jenny, Stefan, Tina, Tina, Monika, Michelle, Hanna, Patrizia, Benjamin, Nikolai

Die Bewacher

  Pollux, Pirrot, Maxl
 

Die Gäste

  Anna-Lena, Katharina, Joshua, Johanna, ...
Andy + Zimbo
die Freiwillige Feuerwehr Völklingen-Ludweiler
 

Die Unterstützer

  Liebevolle Bürgerinnen und Bürger aus Ludweiler
 

Das MALTIZ-Team

  Astrid Bach-Staap, Arnulf F. Staap, Marga Lösch, Günther Böhm, Andrea Hollenbach, Anna-Lena Staap
 

Programm

 

Es wurde täglich ein umfangreiches Bildungsprogramm zu den folgenden Themena  angeboten.

Lager
Anreise, Aufbau / Einrichtung des Lagers / Kochstation / Waldtoilette / Waschstation / Sitz-Ess-Station / Schwitzhütte, Geländeerkundung, Abbau des Lagers, Abreise

Waldpädagogische Programmpunkte
Werkzeuge aus Holz und Stein, Ofenbau, Wahrnehmungsschulung, Klettern mit und ohne Seil, Feuer, Waldmeditation, Geschichten und Lieder
 

Das Wetter

  sonnig-warm
arschkalt
klatschnaß
hagelig
Frost
brrrrrrrr

Fazit:
Und ist das Wetter noch so trüb,
immer hoch die Gellerüb'!
 

Die Bilder

  Diaserie 1 Das Lager
Diaserie 2 Die Mitmacher
Diaserie 3 Essen im Wald
Diaserie 4 Ein Waldgeburtstag
Diaserie 5 Gruppenspiele
Diaserie 6 Klettern mit und ohne Seil
Diaserie 7 Die Schwitzhütte

 

Bericht der Saarbrücker Zeitung
vom 7. April 2003

 

Natur pur im Wald erleben
Absolventen des freiwilligen ökologischen Jahres harren eine Woche im Warndtwald aus

Der eine isst einen Regenwurm, eine andere überwindet ihre Höhenangst und die Dritte lässt das Rauchen sein: Zwölf Tapfere gehen im Wald bei Ludweiler bis an ihre Grenzen - und fühlen sich gut dabei.

Von HORST LANGE

Ludweiler. Zurück zu den Wurzeln der Natur hieß die Devise für zwölf junge Erwachsene im Alter von 17 bis 26 Jahren: Sie nahmen an einer Wildniswoche im Warndtwald teil. Die sieben jungen Frauen und fünf Männer absolvieren noch bis August ein freiwilliges ökologisches Jahr. Wenn sie nicht in der Wildnis sind, werden sie in den Zoos in Saarbrücken und Neunkirchen, dem Hofgut Imsbach, dem Landesamt für Umweltschutz oder dem Umweltamt in Illingen eingesetzt. "Es war zwar sicherlich kein Überlebenstraining", erzählt der Diplom-Forstwirt Günther von Bünau, der zusammen mit Astrid Bach-Staap vom Verein Maltiz - Naturerfahrung und Waldpädagogik die jungen Ökologen betreut.

Dennoch waren die tapferen Zwölf weit weg von allen Annehmlichkeiten unserer Zivilisation. Mitten im Warndtwald in einer Fichtenschonung, nahe der Florianshütte, campierte die muntere Truppe unbemerkt von Spaziergängern und Trimm-dich-Freunden. "Hier wollen wir die Natur intensiv erleben, das soziale Miteinander trainieren, gemeinsam Schwierigkeiten meistern und erfahren, was ich eigentlich aushalten kann", erklärt von Bünau. Dabei erfuhren die Teilnehmer, welche Schätze der Wald bereithält, um Schutz vor der Witterung oder ein wärmendes Feuer zu bieten.

Schon am ersten Tag entstand mitten in der Fichtenschonung ein Hüttendorf aus Ästen und Zweigen, mit Blättern abgedeckt und am Ende sogar richtig dicht. "Am Anfang haben wir im Schlafsack schon ein bisschen gefroren, aber wenn wir uns ein bisschen aneinander gekuschelt haben, wars eigentlich ganz gemütlich", erzählt eine Teilnehmerin.

In gebührender Entfernung gab es eine richtige Toilette - natürlich nur nach alter Soldatenart ein verstellbarer Donnerbalken mit Spaten statt Wasserspülung. Die Dusche war eine am Seilzug hängende Gießkanne. Die Eisenharten duschten kalt, andere wärmten das Wasser über dem Lagerfeuer. Die Freiwillige Feuerwehr Ludweiler stellte einen Wassertank zur Verfügung. Ein bisschen Luxus bot eine Minisauna. Glühende Steine erzeugten die wohlige Wärme von bis zu 40 Grad. Das kam nach klammen Nächten gerade recht. Andere wärmten sich am frühen Morgen im benachbarten Buchenwald, in den die Frühlingssonne durch ein noch lichtes Blätterdach ihre vorwitzigen Strahlen schickte.

Lebensmittelvorräte hatte die Truppe in wasserdichten Kisten mit dabei. Dennoch buken sie selbst Fladenbrot mit Dinkel und Weizen. Außerdem galt es für jeden, sich einer persönlichen Herausforderung zu stellen. Für den 17-jährigen Florian war dies, einen Regenwurm zu schlucken. Eine Kollegin schaffte es, einen Tag nicht zu rauchen. Dabei war ein Feuerzeug tabu - mit Feuerstein, Distelhaar und Birkenrinde entstand nach einigen Versuchen ein loderndes Feuer, dass stets am Leben gehalten wurde. Für Hanna war die Überwindung ihrer Höhenangst ihr größtes Erfolgserlebnis. Gut gesichert von Arnulf Staap erklomm sie eine Buche, hatte zehn Meter über der Erde "ein gutes Gefühl", war aber froh, als sie wieder festen Boden spürte.

Vierergruppen hatten die Aufgabe, mit zwei Euro pro Mann ein Abendessen zu besorgen, ohne dabei in Geschäften einzukaufen. Bei vielen Ludweiler Bürgern stießen sie auf offene Ohren. Übertroffen wurde dies nur noch durch den 17. Geburtstag von Jenny, die im tiefen Walde zum Geburtstagsmenü einlud. Am offenen Feuer brutzelten leckere Bratkartoffeln und Pizzabrote im selbst gebauten Backofen. Erfolgreich war auch eine andere Gruppe, die ins Dorf zog, um jemanden zu überzeugen, eine Nacht in der Wildnis zu verbringen. Nach vierstündigem Suchen machten zwei Mitglieder der Ludweiler Feuerwehr mit.
 

Ein bisschen kalt war's schon
Zwölf junge Erwachsene zwischen 17 und 26 Jahren erlebten eine Wildniswoche im Warndtwald bei Ludweiler. Dabei verzichteten sie auf viele Annehmlichkeiten der Zivilisation. Die Plätze am wärmenden Lagerfeuer waren  vor allem am Morgen heiß begehrt. Für alle war es ein unvergessliches Abenteuer.

Foto: Jenal
 

 

 
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