Projekte

 

2. Auflage

 

Siersburger Köhlertage

2.-9. Oktober 2005

 

 

 

Wer malt die schönsten Meilerbilder?

Wettbewerb für alle interessierten Grundschulen

29.9.-1.10.2005

Aufbau des Kohlenmeilers

Einrichten des Meilers, Dem Köhler über die Schulter schauen

 

Sonntag, 2. 0ktober 2005

 

im Rahmen der Veranstaltung

 

 "Köhler, Kelten, KohIenzug"

 

Tagsüber ab 12.00 Uhr:

Dem Köhler über die Schulter schauen

14.00 ‑ 18.00 Uhr

Arbeiten mit Holz (Bastelpavillon Wilhelm)

 

Schmieden auf Holzkohle für Kinder (MALTIZ e.V.)

 

16.00 Uhr

Der Meiler wird angezündet

Der Meiler brennt ...

 

19.00 ‑ 20.30 Uhr

Mystik am Meiler:

Konzert Orlando und die Unerlösten

21.00 ‑ 23.00 Uhr

Harry‑Potter Nacht mit Buchverkauf durch die Buchhandlung am Rotenbühl, Saarbrücken: Michael Engel liest aus dem 6. Band: Harry‑Potter und der Halbblutprinz

Restauration:

Köhlersuppe und Köhlerbrot mit Schmalz, Köhlerbräu

Mo, 03. Okt. 05

Ab 17.00 Uhr

Lino Battiston Band singt Handwerksgesellenlieder und Landstreicherballaden

Restauration Heimat ‑ und Verkehrsverein (HVV)

 

Di, 04. 0ktober 2005

19.00 Uhr Treffpunkt am Meiler

Eulenwanderung

Märchen und Mythen rund um die Eule

Mi, 05. 0ktober 2005

14.00 ‑ 16.00 Uhr

Köhlerei am Meiler und Seniorenwanderung

Mit Förster Ralf Schmitt durch den Buchenwald (Rahmen der Seniorentage R‑S in Zusammenarbeit mit dem Verein für Senioren und Junioren Siersburg)

danach Kaffee und Blechkuchen am Meiler

18.00 Uhr Treffpunkt am Bahnhof Siersburg

Wanderung und Lieder am Lagerfeuer

mit den Naturfreunden Siersburg

Do, 06. 0ktober 2005

ab 18.00 Uhr

Aus der Meilerküche: Rund um die Kartoffel

Der Köhler stellt einfache Kartoffelgerichte vor, auf dem Feuer gemacht

Fr, 07. 0ktober 2005

19.00 Uhr Feuershow

Feurige Ereignisse

Ritterlager am Meiler

Sa, 08. 0ktober 2005

19.00 Uhr

Der Meiler wird ausgezogen

Wer hat Angst vor'm schwarzen Mann?

Lieder und Geschichten um die Köhlerei,

aufgearbeitet und vorgetragen vom Verein für Kultur und Karneval Siersburg

(hat leider nicht stattgefunden, da zu laut!)

Lieder und Musik am Lagerfeuer zum Mitsingen

Heerzug mit Rittern zum Meiler

 

So, 09. 0ktober 2005

Alte Handwerke zu Gast

Am Mittag treffen Schmied, Steinmetz und Fassmacher beim Köhler ein, und zeigen ihre Handwerke und alte Ritualien

 

Holzkohleverkauf

16.00 Uhr

Ritterlager und Schaukämpfe

 

Kindergärten und

Schulen am Meiler

Pressestimmen

 

Saarbrücker Zeitung

vom 5.10.2005

Der Förster, Waldpädagoge und Chefköhler Arnulf Staap erläuterte den Aufbau des Meilers.

Foto: Gerhard Alt

Lebendige Heimatkunde

VON SZ-MITARBEITER GERHARD ALT

 

Im Kohlwald bei Siersburg wird lebendige Heimatkunde geboten. Ein Kohlemeiler ist am Sonntag im Rahmen von "Köhler-Kelten-Kohlezug" gezündet worden. Die Besucher konnten den Schmiedehammer schwingen. "Orlando und die Unerlösten" sorgten für zauberhafte Musik. Die Köhlerwoche mit attraktiven Veranstaltungen dauert noch bis Sonntag.

 

Siersburg. Wenn die Holzkohle fertig ist, springt eine Jungfrau über den ausgezogenen Meiler. Gelingt es ihr nicht, ist dies ein Zeichen dafür, dass sie nicht mehr unbefleckt ist. Kommt sie aber gut über den Kohlenhaufen, landet sie just in den Armen ihres Bräutigams. Das ist einer von den Köhlergeschichten. Das Köhlerwesen selbst ist sozial- und siedlungsgeschichtlich hoch interessant. Bei Siersburg liegt der Kohlwald. In der nahen Gisinger Senke findet man Spuren von alten Köhlerplätzen. Selbst 4000 Jahre alte Zeugnisse der Verhüttung von Erzen hat man gefunden. Bis in die 50er-Jahre rauchten dort die Holzkohlenmeiler. Vor drei Jahren wieder einer im Kohlwald, und das war so schön, dass am Sonntag erneut ein Meiler gezündet wurde. Daran schließt sich eine ganze Köhlerwoche mit Veranstaltungen, die örtliche Vereine mit organisieren. Die Jungfrauengeschichte hat Arnulf Staap erzählt. Er ist studierter Förster, arbeitet als selbstständiger Waldpädagoge, unter anderem im 1996 in Ludweiler gegründeten Verein Maltiz - Naturerfahrung und Waldpädagogik. Der Verein stellt für eine Woche die zehnköpfige Köhlertruppe, war schon vor drei Jahren sehr gut von der Bevölkerung begleitet worden. Staap, der drei bis vier Meiler pro Jahr im Saarland baut, berichtet: "Das Zusammenspiel mit den Vereinen und den Leuten hier ist von einer menschlichen Qualität, wie ich sie sonst selten erlebt habe." Er kann genau schildern, was im Meiler passiert. Meterstücke von Buche, Ahorn, Esche und Eiche kommen zuerst kreuzweise übereinander. In der Mitte werden die Scheite senkrecht aufgestellt, da entsteht der Kamin. In der zweiten Etage liegt das Holz schräger, oben flach. Der Meiler ist am Ende etwa zwei Meter hoch. Er wird mit einer 15 Zentimeter dicken Schicht aus Stroh und Lehm abgedeckt, die fest wie eine Glocke wird. Zum Anfeuern hat Bürgermeister Martin Silvanus, dem nachgesagt wird, er sei Romantiker, mit Hand angelegt. Etwa 20 Eimer Glut aus der Feuerstelle der Köhler wurden in den Kamin geschüttet. Eine hohe Flamme loderte heraus. Etwa 24 Stunden dauert es, bis der Meiler gut durchfeuert ist. Dann kommt ein Deckel auf den Kamin. Jetzt hat der Meiler eine Temperatur zwischen 400 und 500 Grad, brennt aber nicht. Es ist eine Art Schwelbrand ohne Sauerstoff. Pyrolyse heißt der Fachbegriff. Die Hitze bewirkt, dass sich Wasser und andere Stoffe aus dem Holz verflüchtigen, am Ende bleibt reiner Kohlenstoff übrig. Laut Analyse der Dillinger Hütte, hat die Maltiz-Holzkohle einen Kohlenstoffgehalt von 92,6 Prozent, während industriell hergestellte Holzkohle für den Verkauf lediglich 82 Prozent haben muss. Die Kohle eignet sich auch als Medikament bei Durchfall oder als Zeichengerät. Die Zehn Kubikmeter Holz verlieren im Meiler drei Viertel ihres Volumens. Wenn kein Rauch mehr aufsteigt, nur noch farblose Wärme, ist die Holzkohle fertig. Das dauert bis Samstag. Dann wird der Meiler ausgezogen und das Köhlerfest gefeiert. Das war früher für die armen Köhler ein großes Ereignis. Der Schmied tauschte Werkzeug gegen die Kohle, der Bäcker Brot, der Metzger Wurst. Am Sonntag wird die Holzkohle verkauft. Bürgermeister Silvanus rechnet bezüglich der Kosten für die ganze Aktion - passend zum Köhlerwesen - "mit einer schwarzen Null". Und er möchte in ein paar Jahren wieder einen Meiler haben.

Saarbrücker Zeitung

vom 11.10.2005

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Die Finger hat er sich bekanntlich schon öfter verbrannt. Am Wochenende hat Reinhold Jost (39), Chefgenosse von der Nied und Generalsekretär der SPD im Land, sich die Hände sogar richtig schwarz gemacht. Bei den zweiten Köhlertagen mit einem großen Holzmeiler in Siersburg war er als Ortsvorsteher quasi in der Rolle des Mitveranstalters. Der rote General Jost sorgte demnach für schwarze Kohle. Von der Siersburger Holzkohle mit dem hohen Brennwert bunkert er einige Säcke als Eigenbedarf für die nächste Grillsaison. Der mehrstufige und zwei Zentner schwere "Höllengrill" des SPD-Politikers hat - wegen der großen Feuerfläche - einen durchaus ungewöhnlich hohen Energieverbrauch.

   
 
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