Lebende Krippe |
Die „Lebende Krippe“ – mitten im Wald
Vielen ist die „Lebende
Krippe“ im Naturerlebniszelt „Waldsinne“ von den Weihnachtsmärkten in
Wadgassen und Völklingen noch in bester Erinnerung. Aufgrund der großen
Resonanz im letzten Jahr, hat sich MALTIZ e.V. dazu entschlossen, die
„Lebende Krippe“ am vierten Adventssonntag, dem 18. Dezember 2005, von 11.00
– 17.00 Uhr wieder aufzubauen und für große und kleine Besucher zu öffnen.
Alle Tiere - Esel, Schafe, Ziegen und Kaninchen und der Hütehund - dürfen
ausgiebig gestreichelt werden. Daneben werden in der Backwerkstatt des
Waldpädagogik-Vereins im Lehmback-Ofen Plätzchen und andere Leckereien
gebacken. Zum Aufwärmen werden Tonnenfeuer entfacht, es gibt Glühwein,
heißen Waldtee und Stockbrote, und zum Ausruhen warten ein Feuer gewärmtes
Zelt auf die Besucher. |
Bericht der
Saarbrücker Zeitung vom 21.12.2005
von sz-mitarbeiter thomas annen
Andrea Hollenbach achtet darauf, dass Marco nicht zu heftig mit dem jungen Lamm schmust. Foto: Jenal |
Jesuskind mit Schafen
Das Jesuskind war zwar nur eine Puppe. Aber sonst ging es ganz authentisch zu bei der lebenden Krippe, die der Verein Maltiz am Waldhaus bei Lauterbach vorstellte. Geduldige Mitspieler waren vor allem ein Schaf, das gerade zwei Lämmer geworfen hatte, Kaninchen und ein Hütehund.
Lauterbach. Die Geschichte von Maria und Josef, vom Ochsen, vom Esel und von den Hirten, die vor über zweitausend Jahren in Bethlehem bei einem ganz besonderen Geburtstag zusammentrafen, wird jetzt in vielen Krippen wieder idyllisch in Szene gesetzt. Aber ging es damals wirklich so besinnlich zu? Oder war die Heilige Familie durchgefroren, erschöpft und hungrig? Im Warndtwald bei Lauterbach konnte man sich am Sonntag ein Bild davon machen, unter welch armseligen Bedingungen Jesus damals das Licht der Welt erblickte. An seinem Waldhaus hatte der Verein Maltiz - Naturerfahrung& Waldpädagogik eine Krippe mit vielen lebenden Tieren aufgebaut.
Auch wenn das Jesuskind nur eine Puppe ist, können die Besucher im Stall einen Neugeborenen bestaunen. Genauer gesagt sogar zwei: Am Samstagabend hat ein Schaf die beiden Lämmer zur Welt gebracht. Während die Schafe, Kaninchen und der Hütehund im Stall den Nachwuchs bewachen, spielen die Kinder mit den Ziegen oder lassen sich von zwei Eseln durch den Wald kutschieren. In dem bunten Treiben fühlt sich der kleine Luckas pudelwohl. Bei den Ausflügen mit Opa Jürgen Kern hat der 19-monatige Karlsbrunner Knirps im Landschaftspflegeverein schon viele Vierbeiner kennen und schätzen gelernt. Direkt vom Arm von Oma Hildegard Kern will er sich über den Zaun zur Krippe hangeln. Astrid Bach-Staap hat im Prinzip nichts dagegen, dass die jungen Besucher den zutraulichen Tieren so dicht auf die Pelle rücken. "Das Zusammensein der Kinder mit den Tieren steht hier im Vordergrund", erklärt die Maltiz-Vorsitzende. Im Moment käme der Besuch jedoch etwas ungelegen. Die erschöpfte Schafmutter möchte sich in Ruhe um ihren Nachwuchs kümmern. Trotzdem muss Luckas nicht auf seine Krippenbesichtigung verzichten. Flugs wandert der Knirps über die Absperrung in die Arme von Astrid Bach-Staap.
Währenddessen mahlt Joelle im hinteren Teil des Naturerlebniszelts "Waldsinne" fleißig Getreide. Das Mehl bildet die Grundlage für den Plätzchenteig, der später im Lehmbackofen mit Holzkohle gebacken wird. "Das ist ganz schön schwer", berichtet das kleine Mädchenvon der harten Arbeit. Neugierig beobachtet wird sie von ihrem Hund Siebzehn. Wie der treue Gefährte zu dem ungewöhnlichen Namen kam, kann Joelle zwar nicht erklären. Aber was es mit den Zahlen auf sich hat, weiß sie schon ganz genau. "Eins, zwei, drei, ..., sechzehn, siebzehn!" zählt das Mädchen die Umdrehungen der Mühle mit. Nach getaner Arbeit belohnt sich die Bäckerin mit einem über der Feuerstelle gebrutzelten Stockbrot.
Auch die älteren Besucher sind gut versorgt. Sie wärmen sich mit Glühwein, Apfelpunsch, Pellkartoffeln oder Gulaschsuppe.
Auf einen Blick
Die nächste Attraktion von Maltiz wird heute am Mittwoch stattfinden: um 17 Uhr wird dann auf der großen Wiese unterhalb des Waldhauses in Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Lauterbach und dem Saarforst ein großes Wintersonnenwendfeuer angezündet. Jeder, der kommen möchte, ist herzlich eingeladen. tan
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