Wintersonnwendfeuer |
Aaskereia
"Mit Raben und Wölfen tanzen wir ums Feuer,
verborgen tief im Inneren der Wälder.
Die Runen des Schutzes
an den Ästen der Bäume angebracht."
Jul / Julnacht
Alban Arthuan (Alwan Arhuan), Mittwinter
ca. 21. Dezember
Wintersonnenwende, Wiedergeburt der Sonne;
längste Nacht des Jahres
Symbole: Mistel, Tanne, Hirschgeweih
Rückkehr von Licht und Leben
Geburtstag des Sonnengottes
Triumph des Lichts über die Dunkelheit
Name Weihnachten ist heidnisch
Weihe-Nächte = Rau(c)hnächte (Haus und Hof
werden mit Räucherwerk gereinigt)
Julbock (z.B. aus Stroh): Symbol der
Fruchtbarkeit und des Schutzes durch Thor
Familienfest mit den Ahnen, die "als Wilde Jagd
mit Odin durch die Rauhnächte reiten"
Aus dem Julfest ist das Weihnachtsfest
hervorgegangen |
Bericht der
Saarbrücker Zeitung vom 23.12.2005
von sz-mitarbeiter walter faas
Für die Kinder war das Julefest von Maltiz, bei dem ein Ziegenbock aus Stroh verbrannt wurde, eine tolle Attraktion. Foto: Jenal |
Wintersonnenwende:
Jetzt wird' s endlich, endlich wieder heller
Verein Maltiz feierte traditionelles Fest mit Riesenfeuer
Die Wintersonnenwende ist geschafft. Jetzt wird's wieder täglich heller. Diese schöne Tatsache feierten Lauterbacher mit einem großen Sonnwendfeuer, bei dem auch eine Ziege aus Stroh in Flammen aufging.
Lauterbach. Die Freiwillige Feuerwehr Lauterbach legte selbst die Lunte an. Saarforst machte mit. Selbst der frühere Ortsvorsteher Guido Lallemand scheute weder Kälte noch Nässe noch schokoladebraunen Matsch und schaute beim Wintersonnwendfeuer des Vereins für Naturerfahrung - und Waldpädagogik, kurz Maltiz genannt, vorbei.
Einen echten Tribünenplatz
sichert sich der achtjährige Joshua Hollenbach. Ein ebenso gemütlich wie
pfiffig wirkender Bursche, wie es scheint, so wie er da in seiner Rutschhose
mit dicken Handschuhen, Strickschal und Rangerhut auf dem Frontlader sitzend
die Beine baumeln lässt, unter sich ein dickes Schaffell und in aller
Gemütsruhe das Treiben auf der Waldwiese beobachtet. Seine Mutter Andres
Hollenbach hat mit Christian Klug einen tollen Julbock, einen Ziegenbock aus
Holz und Stroh, gebastelt, der nach alter germanischer Sitte dem Feuer
geweiht ist. Überall kokeln Tonnenkamine und Stockbrotfeuer, zündeln Flammen
aus angesägten und furztrockenen Fichtenklötzen.
"Eh cool, da stellt man seinen Teller drauf und die Suppe bleibt schön warm", fällt einem weiteren Dreikäsehoch - Niclas Michely - eine gute Verwendungsmöglichkeit für die Naturöfen ein. "Find ich ja klasse, das wir hier ganz viele Heizungen auf der Wiese stehen haben" resümiert Hendrik Kurz, während sein Freund Max Klein in den zusammengelaufenen Wachsresten eine "Ananaskerze" erkennt. Im Mittelpunkt der abendlichen Feier steht der vier Meter hohe Scheiterhaufen. Wahrscheinlich hatten die alten Germanen früher keine Paletten wie hier zur Verfügung. Doch sei der kleine Stilbruch den Wintersonnwendfeierern (und -befeuerern) verziehen, weil Palettenholz wunderschön hell brennt. Bevor es soweit ist, bläst Arnold Staap zur Freude aller ein gelungenes Halali ins bereit liegende Sauhorn und nutzt die folgende Aufmerksamkeit, viele Infos zum Julfest-Brauch an Mann und Frau, Kind und Kegel, zu bringen. Weil so viel Aktivität im nächtlich kalten Winterwald hungrig und durstig macht, gibt's am Ende Glühwein, Kinderpunsch und Stockbrot satt sowie die Erkenntnis: "Das machen wir im nächsten Jahr wieder".
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